Der Transformationsprozess, den Sie beschreiben, ist für Unternehmen und deren Geschäftsführung sicher kein leichtes Vorhaben. Was gilt es zu beachten?
In einer Umbruchsituation gibt es zwei Dinge, um die man sich kümmern sollte: Das alte Geschäft, die alten Prozesse, die alten Produkte – diese müssen erfolgreich weiterlaufen, weil sie das notwendige Geld einbringen, um als Unternehmen fortzubestehen. Gleichzeitig muss ich etwas Neues aufbauen, neue Produkte, neue Prozesse, ganz neue Ideen. Auf kultureller Ebene vertragen sich diese beiden Ansätze manchmal nicht so gut. Bei den alten Produkten und Prozessen gibt es Dinge, an die man sich gewöhnt hat, die man schon immer so macht und die gar nicht verändert werden müssen. Bei den neuen hingegen muss man neu denken, neue Wege finden. Ich glaube deshalb, dass es helfen kann, diese beiden Aspekte voneinander zu trennen – organisatorisch und räumlich. Also in einem Unternehmen das eine an der einen Stelle machen, das andere an einer anderen Stelle. Man muss es schaffen, Altes loszulassen und Neues auszuprobieren. Das ist ein kultureller Prozess und es geht darum, die Menschen mitzunehmen. Das geschieht, indem man kommuniziert: Was ändert sich – und warum? Entscheidend ist, die Veränderung als Chance zu begreifen und nicht als Bedrohung. Die Technologie nimmt uns nichts weg. Im Gegenteil: Wir können durch sie Neues erfinden, die Welt weiterentwickeln.