Helden der Digitalisierung
Defibrillatoren können im Notfall Menschenleben retten. Doch nicht immer sind die Geräte funktionsfähig. Dieses Problem lösen Lars Wassermann und seine Mitarbeiter bei CardiLink mithilfe digitaler Technologien.
In der Bahn, im Einkaufscenter, in Apotheken – an vielen öffentlichen Plätzen sind Defibrillatoren, kurz Defis, angebracht. Das ist auch gut so. Denn plötzliches Herzversagen gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Hört das Herz auf zu schlagen oder fängt an zu flimmern, kann ein Defibrillator mithilfe eines elektrischen Impulses Leben retten. Doch 30 bis 40 Prozent der Defibrillatoren sind im Ernstfall nicht einsatzbereit.
Dieses Problem hat Lars Wassermann erkannt. Noch während seines Studiums am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gründete der Wirtschaftsingenieur deshalb CardiLink. Die Idee: Ein Defibrillator soll automatisch Alarm schlagen, wenn das Gerät nicht funktioniert. Dass die Digitalisierung gerade in der Medizinbranche große Potenziale bietet, wurde dem heute 32-jährigen Wassermann während seiner Masterarbeit bewusst: „Ich beschäftigte mich mit der Frage, wie Medizinprodukte in fünf bis zehn Jahren aussehen könnten. Schnell wurde mir klar, dass digitale Technologien eine Hauptkomponente sein werden“, erzählt er.
Ohne die Unterstützung von CardiLink muss die Funktionsfähigkeit von Defibrillatoren händisch geprüft werden. „Sie müssen sich das so vorstellen, dass tatsächlich jemand mit Stift und Papier jeden Defi abgehakt hat“, erklärt Wassermann. Ein aufwendiger und zeitintensiver Prozess.
Die digitale Lösung von CardiLink schafft Abhilfe. Der im Defibrillator verbaute Sensorchip von CardiLink registriert, ob das Gerät funktioniert oder eine Störung vorliegt. Ist Letzteres der Fall, sendet CardiLink einen Alarm an den Betreiber. Dieser hat so die Möglichkeit, den Defibrillator möglichst schnell zu reparieren oder auszutauschen.
Im Vergleich zu anderen Ländern wie China oder den USA beobachtet Wassermann in Deutschland noch Skepsis gegenüber digitalen Technologien. Doch auch hierzulande setzt nach seiner Einschätzung langsam ein Wandel ein. Zu diesem Wandel möchte auch Wassermann mit seinen Zukunftsplänen beitragen: Er will seine Technologie in noch mehr Geräte einbauen, zum Beispiel Feuerlöscher und Erste-Hilfe-Kästen.
Damit dies Wirklichkeit werden kann, sind Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte nötig. Das Wachstum über einen Investor zu finanzieren, kam für Wassermann jedoch nicht infrage. „Mir ist es wichtig, unabhängig zu bleiben und selbst entscheiden zu können. Gemeinsam mit unserer Hausbank der Sparkasse Erlangen und der Bayerischen Landesbank haben wir uns daher für einen Innovationskredit der KfW entschieden. Dieser hilft uns die nächste Wachstumsphase zu bestreiten“, so der Unternehmer.
Der Kredit bringt ihn seinem großen Ziel näher: „Ich habe die Vision, dass irgendwann auf ganz vielen Medizingeräten Aufkleber von CardiLink zu sehen sind“, sagt Wassermann. Ein Traum, der durch harte Arbeit Wirklichkeit werden könnte.
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