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Pressemitteilung vom 24.05.2017 / KfW, KfW Entwicklungsbank

KfW stellt 14. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit vor

  • Erfolgsquote der Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern liegt unverändert bei gut 80 %
  • Maßgeschneiderte FZ-Finanzierungsinstrumente leisten positiven Beitrag
  • Zunehmend im Vordergrund: Prävention und Anpassungsmaßnahmen
  • Vorbeugende Wirkung von Projekten zum Schutz von Natur, Umwelt und Klima bestätigt

„Leben in einer bedrohten Welt – Gefahren wirksam begegnen“. Unter diesem Titel hat die KfW heute den in zweijährigem Rhythmus erscheinenden 14. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern vorgelegt. Die Wirkung von 157 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 1,88 Mrd. EUR (davon 1,39 Mrd. aus BMZ-Mitteln) wurde in den Jahren 2015/2016 von der unabhängigen FZ-Evaluierungsabteilung der KfW untersucht. In der Stichprobe, die das Gesamtportfolio abgeschlossener Vorhaben repräsentiert, wurden rund 83 % der Projekte, auf die rund 85 % des Finanzierungsvolumens (nur Haushaltsmittel) entfielen, als zufriedenstellend oder besser klassifiziert. „Zu diesem guten Ergebnis hat auch die maßgeschneiderte Anpassung von Finanzierungsinstrumenten an den Investitionstyp und die jeweiligen Bedingungen in unseren Partnerländern beigetragen“, sagt Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

Das Schwerpunktthema des 14. Evaluierungsberichts „Krisen, Katastrophen und Konflikte“ zeigt auf, wie die FZ in einer durch Klimawandel und gewaltsame Auseinandersetzungen bedrohten Welt zunehmend gefordert ist. „Die Entwicklungszusammenarbeit kann und muss dazu beitragen, dass sich unsere Partnerländer besser gegen Krisen und Katastrophen schützen können. Wenn eine Katastrophe eintritt, ist unsere Hilfe bei der Linderung von Not und beim Wiederaufbau wichtig. Doch es wäre weitaus besser, wenn sich die Katastrophe im Vorhinein abwenden ließe. Prävention und Anpassungsmaßnahmen können Entwicklungs- und Schwellenländer erheblich widerstandsfähiger gegen Krisen machen“, sagt Dr. Norbert Kloppenburg.

Dies wird durch die Finanzielle Zusammenarbeit in immer größerem Aus-maß und erfolgreich unterstützt, wie zahlreiche als zufriedenstellend oder besser beurteilte Projekte zum Schutz von Umwelt, Natur und Klima, aber auch zur Vorbeugung gegen Gesundheitsrisiken bestätigen. Im Kampf gegen Hungernöte ist dagegen leider noch häufig die Hilfe im Nachhinein verbreitet, obwohl sich Prävention auch hier um ein Vielfaches auszahlt. Innovative Versicherungsansätze, die in der FZ erprobt werden, können zukünftig helfen, die Auswirkungen von Krisen, z. B. von langen Dürreperioden, auf die Bevölkerung abzufedern.

„Darüber hinaus zeigt der Bericht, dass fast alle FZ-Maßnahmen indirekt vorbeugend wirken, denn weniger Armut und bessere Lebensbedingungen machen ein Land weniger krisenanfällig“, so Dr. Kloppenburg.

Wie Zusammenarbeit gelingen kann, zeigt das Beispiel der Dezentralisierung in den Palästinensischen Gebieten (Note 3). Über einen unabhängigen Fonds (MDLF) werden Gelder internationaler Geber nach objektiven Kriterien an die Kommunen verteilt. Außergewöhnliche Erfolge zeigt die Wiederherstellung der Abwasserentsorgung in der albanischen Stadt Korca. Sogar der Tourismus wurde positiv beeinflusst (Note 1). Dass Wiederaufbauhilfe nicht zuletzt wegen des Wiederausbruchs gewaltsamer Konflikte zu spät kommen kann, zeigt ein Vorhaben zur Wasserversorgung im Irak (Note 4).

Hohe Erfolgsquoten sind zwar erfreulich. Doch 100-prozentiger Erfolg ist weder wahrscheinlich noch erstrebenswert. „FZ-Mittel werden von unseren Partnern in einem risikobehafteten, immer häufiger sogar fragilen Umfeld investiert. Die FZ soll ja gerade dort Finanzierung bieten, wo private Investoren oder nationale Budgets nicht bereit stehen. Deshalb ist auch bei bester Vorbereitung und Betreuung nicht auszuschließen, dass widrige Umstände ein Projekt scheitern lassen“, sagt Prof. Dr. Eva Terberger, Leiterin der Evaluierungsabteilung, die den Bericht vorstellte.

Der Bericht ist im Internet abrufbar unter: www.kfw.de/evaluierungsbericht

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Dr. Charis Pöthig

Pressestelle KfW Bankengruppe

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