Pressemitteilung vom 20.08.2015 / KfW

Erstes Halbjahr 2015: Sehr starke Nachfrage nach KfW-Förderung

  • Gesamtfördervolumen von 41,5 Mrd. EUR (+31%)
  • Inländisches Fördervolumen auf 25,7 Mrd. EUR gestiegen (+21%)
  • Starke Nachfrage bei Mittelstandsfinanzierungen nach zögerlichem Jahresbeginn (+10%)
  • Nachfragesteigerung im internationalen Geschäft um mehr als 50% auf 15,4 Mrd. EUR
  • Konzerngewinn von 1.152 Mio. EUR
  • Bilanzsumme bei rund 505 Mrd. EUR

Die KfW Bankengruppe erreicht im ersten Halbjahr 2015 ein Gesamtfördervolumen von 41,5 Mrd. EUR (+31%) (Vorjahreszeitraum 31,7 Mrd. EUR). Besonders stark ist das internationale Geschäft der KfW (hierzu zählen der Geschäftsbereich Entwicklungsbank, KfW IPEX-Bank und DEG) auf 15,4 Mrd. EUR (10 Mrd. EUR) um rd. 55% gewachsen. Auch die inländische Förderung hat sich im ersten Halbjahr mit 25,7 Mrd. EUR (+21%) (21,3 Mrd. EUR) sehr positiv entwickelt. Die Finanzierungsnachfrage der Unternehmen zog nach zögerlichem Jahresbeginn deutlich an, und Immobilienfinanzierungen werden weiterhin auf hohem Niveau nachgefragt.

„Die Nachfrage nach KfW-Förderung im ersten Halbjahr 2015 ist im inländischen und internationalen Geschäft stark gestiegen. Dies ist ein gutes Zeichen für die deutsche Konjunktur. Wir sind sehr zufrieden, dass wir als KfW mit unseren Finanzierungen diese positive Entwicklung unterstützen können“, sagt Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Die Ertragslage hat sich im ersten Halbjahr 2015 mit einem Konzerngewinn von 1.152 Mio. EUR (889 Mio. EUR) weiter gut entwickelt. Diese liegt oberhalb der Erwartungen und resultiert aus dem sehr guten Bewertungsergebnis.

„Die erfreuliche Ergebnisentwicklung der KfW im ersten Quartal 2015 hat sich im zweiten Quartal 2015 fortgesetzt. Das Ergebnis ist jedoch von diversen Sondereffekten geprägt. Eine Hochrechnung des Halbjahres- auf das Jahresergebnis ist daher nicht möglich“, sagt Dr.Schröder.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderleistung) beträgt 1.009 Mio. EUR (1.034 Mio. EUR). Dabei stellt der Zinsüberschuss (vor Förderleistung) in Höhe von 1.415 Mio. EUR (1.356 Mio. EUR) auf Basis der weiterhin guten Refinanzierungsmöglichkeiten der KfW unverändert die wesentliche Ertragsquelle dar.

Die erbrachte Förderleistung – im Wesentlichen Zinsverbilligungen aus dem Neugeschäft 2015 – liegt mit 181 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres (186 Mio. EUR).

Die Risikolage hat sich insgesamt äußerst positiv entwickelt. Moderater Wertberichtigungsbedarf war insbesondere im Geschäftsfeld Förderung Entwicklungs- und Transformationsländer zu verzeichnen. Dieser wurde aber durch positive Sondereffekte im Rahmen der Umschuldung Argentinien überkompensiert, so dass die Risikovorsorge im Kreditgeschäft insgesamt um 18 Mio. EUR reduziert werden konnte.

Das weiterhin erfreuliche Beteiligungs- und Wertpapierergebnis in Höhe von 135 Mio. EUR (133 Mio. EUR) ist vor allem auf das auch von der Entwicklung der Wechselkurse positiv beeinflusste Beteiligungsergebnis der DEG zurückzuführen.

Die Bilanzsumme liegt mit 504,5 Mrd. EUR vor allem aufgrund von währungsbedingten Marktwertveränderungen im Zusammenhang mit Absicherungsgeschäften über dem Niveau des 31.12.2014 (489,1 Mrd. EUR).

Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Konzerns haben sich gegenüber dem 31.03.2015 erhöht. Per 30.06.2015 liegt die Gesamtkapitalquote bei 14,7% (31.03.2015: 13,9%), die Kernkapitalquote bei 14,6% (31.03.2015: 13,8%). Der Anstieg ist in etwa gleichermaßen auf das gute Konzernergebnis und die verbesserte Risikoposition zurückzuführen.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Neugeschäft der Mittelstandsbank erreicht per 30.06. 11,0 Mrd. EUR (10,0 Mrd. EUR). Insbesondere in den Förderschwerpunkten Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung sowie Umwelt/Energie erhöhte sich die Kreditnachfrage im zweiten Quartal spürbar. Gründe hierfür sind günstige Kreditnehmerkonditionen sowie ein moderates Wachstum der Unternehmensinvestitionen.

Für Gründung und allgemeine Unternehmensfinanzierung wurden 5,7 Mrd. EUR zugesagt (5,1 Mrd. EUR). Insbesondere die Gründungsfinanzierung entwickelte sich mit 1,8 Mrd. EUR sehr positiv (1,3 Mrd. EUR). Im zweiten Quartal tätigte die KfW auch ihr erstes Investment im neuen Förderinstrument „ERP-Venture Capital-Fondsinvestments“. Damit setzt die KfW einen wichtigen Impuls zur Verbesserung des Wagniskapitalangebots für junge wachstumsorientierte Technologieunternehmen in Deutschland. Die Zusagen im Bereich Innovation lagen bei 0,3 Mrd. EUR.

Im Förderfeld Umwelt/Energie liegen die Neuzusagen in Höhe von 5,0 Mrd. EUR ebenfalls über dem Vorjahresniveau (4,2 Mrd. EUR). Die Förderung Erneuerbarer Energien stieg auf 2,7 Mrd. EUR (2,3 Mrd. EUR). Wesentlicher Treiber dieser positiven Entwicklung war die Nachfrage nach Finanzierungen von Onshore-Windanlagen. Darüber hinaus beteiligte sich die KfW mit 430 Mio. EUR an der Finanzierung des Offshore-Windparks Veja Mate. Ebenfalls über dem Vorjahresniveau liegt die Energieeffizienzförderung mit einem Volumen von 1,6 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR).

Das Fördervolumen der Kommunal- und Privatkundenbank / Kreditinstitute ist mit 14,7 Mrd. EUR gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 (11,3 Mrd. EUR) deutlich gestiegen. Dieser erfreuliche Verlauf vollzog sich über alle Förderfelder hinweg. Im volumenstärksten Förderschwerpunkt Wohnen konnten die Zusagen auf 8,0 Mrd. EUR (7,6 Mrd. EUR) leicht gesteigert werden. Insbesondere das durch den Bund unterstützte Programm Energieeffizient Bauen und Sanieren sowie das KfW-Wohneigentumsprogramm wurden lebhaft nachgefragt.

Im Förderfeld Infrastrukturfinanzierung ist das Volumen mit 2,0 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahreswert (1,4 Mrd. EUR) ebenfalls gestiegen. Besonders stark wurde der Investitionskredit für kommunale Unternehmen nachgefragt. Mit 1,1 Mrd. EUR haben sich die Zusagen hier im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (0,6 Mrd. EUR) nahezu verdoppelt.

Der stärkste Zuwachs wurde in der Allgemeinen Refinanzierung für Landesförderinstitute (Volumen 2,7 Mrd. EUR, Vorjahreswert 0,7 Mrd. EUR) erzielt. Die bereits in der zweiten Jahreshälfte 2014 einsetzende Zusagedynamik konnte in diesem Förderschwerpunkt im ersten Halbjahr 2015 verstetigt werden.

Die Bildungsfinanzierung (1,2 Mrd. EUR vs. 1,1 Mrd. EUR im Vorjahr) und die Individualfinanzierungen Banken (0,7 Mrd. EUR vs. 0,6 Mrd. EUR) wiesen ebenfalls positive Entwicklungen auf.

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde Neugeschäft in Höhe von 13,1 Mrd. EUR zugesagt. Damit liegt das Zusagevolumen deutlich über dem Vorjahresvergleich (7,9 Mrd. EUR). Hierfür ausschlaggebend sind größere Einzelgeschäfte u.a. aus der Geschäftssparte Maritime Industrie, die allein im Juni Finanzierungszusagen für mehrere neue Kreuzfahrtschiffe abgegeben, und so mit 4,2 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR) zu den Zusagezahlen beigetragen hat. Weitere Schwerpunkte bilden die Sparten Energie und Umwelt mit 2,0 Mrd. EUR (0,6 Mrd. EUR) sowie Luftfahrt und Schienenverkehr mit 1,9 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR). Das Zusagevolumen ist in der Höhe überzeichnet, weil ein Teil der Kredite im weiteren Jahresverlauf im Rahmen von Syndizierungen an andere Banken weitergegeben und damit von den Büchern der KfW IPEX-Bank in diejenigen der Syndizierungspartner übertragen wird. Dies reflektiert auch die sehr enge Zusammenarbeit der KfW IPEX-Bank mit deutschen und internationalen Geschäftsbanken im Rahmen von Konsortien.

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer liegt bei 2,3 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR). Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat im ersten Halbjahr 2015 rund 1,6 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR) für Projekte und Programme weltweit zugesagt. Auf die Soziale Infrastruktur wie Gesundheit, Bildung und Wasserversorgung entfallen 14% der Zusagen, auf den Finanzsektor 20% und auf die Energieerzeugung und -versorgung 41%. Insgesamt kommen 68 % der Vorhaben dem Klima- und Umweltschutz zugute. Die DEG hat zum 30.06. 669 Mio. EUR für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zugesagt. Dieser Wert lag deutlich über dem Niveau des Vorjahres (475 Mio. EUR). Finanzierungen für Vorhaben in Lateinamerika konnten mit 212 Mio. EUR (82 Mio. EUR) mehr als verdoppelt werden. In Afrika wurden für Investitionen 185 Mio. EUR (114 Mio. EUR) zugesagt. Für Investitionen im industriellen Sektor konnten weltweit 196 Mio. EUR zugesagt werden (99 Mio. EUR). 250 Mio. EUR des Neugeschäfts waren Risikokapitalfinanzierungen in Form von Beteiligungen und Mezzaninfinanzierungen (173 Mio. EUR).

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes hat die KfW per 30.06.2015 an den internationalen Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von 29,6 Mrd. EUR in 13 verschiedenen Währungen aufgenommen (per 31.07.2015 38,1 Mrd. EUR). Für das Gesamtjahr rechnet die KfW weiterhin mit einem Refinanzierungsvolumen von 55-60 Mrd. EUR.

Erfolgskennzahlen (in Mio. EUR)01.01.2015 - 30.06.201501.01.2014 - 30.06.2014
Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderleistung)1.0091.034
Förderleistung181186
Konzerngewinn1.152889
Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus
Sicherungszusammenhängen
1.083877
Bilanzkennzahlen (in Mrd. EUR)30.06.201531.12.2014
Bilanzsumme504,5489,1
Bilanzielles Eigenkapital24,021,6
Geschäftsvolumen595,0572,5
Aufsichtsrechtliche Kennzahlen (in %)1)30.06.201531.12.2014
Kernkapitalquote14,6%14,1%
Gesamtkapitalquote14,7%15,1%

1) Für interne Zwecke freiwillig auf Basis der wesentlichen rechtlichen Vorschriften ermittelt.

Service:

Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen steht auf www.kfw.de/geschaeftszahlen zum Download bereit.

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