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Pressemitteilung vom 25.05.2020 / KfW, DEG, KfW Entwicklungsbank

Zusagen für Entwicklungs- und Schwellenländer bleiben 2019 stabil: KfW vergibt 10,6 Mrd. EUR

  • Afrika im Fokus: 3,1 Mrd. EUR aller Neuzusagen
  • KfW Entwicklungsbank: Erneut Rekordhoch von 8,8 Mrd. EUR
  • 60 % für Klima- und Umweltschutz
  • DEG: 1,8 Mrd. EUR für unternehmerische Investitionen
  • Entwicklungswirksamkeit bestätigt: DEG-Kunden erwirtschaften 92 Mrd. EUR lokales Einkommen
  • Kontinuität der Unterstützung in der Corona-Krise von größter Bedeutung

Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer knüpfte mit 10,6 Mrd. EUR an das hohe Volumen des Vorjahres (10,6 Mrd. EUR) für 529 Vorhaben an. Davon entfielen 8,8 Mrd. EUR (2018: 8,7 Mrd. EUR) auf die KfW Entwicklungsbank und 1,8 Mrd. EUR (2018: 1,9 Mrd. EUR) auf die KfW-Tochter DEG. Die breite Unterstützung der Afrikainitiativen der Bundesregierung steht weiterhin im Vordergrund. Der regionale Schwerpunkt beider Institutionen lag 2019 mit rund 29 % aller Zusagen und mehr als 3,1 Mrd. EUR auf Afrika. Das Gesamtportfolio für Afrika beläuft sich auf 21 Mrd. EUR. Neben bewährter bilateraler Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnerländern stehen drei umfassende Ansätze: Erstens die Reformpartnerschaften mit sechs Ländern, die sich zu ehrgeizigen Reformagenden verpflichten. Zweitens die Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung. Drittens AfricaGrow, ein Dachfonds zur Förderung von bis zu 150 afrikanischen KMU und Start-ups sowie Africa Connect, über das die DEG europäische Unternehmen bei ihrem Gang nach Afrika unterstützt.

„Mit ihren vielfältigen Instrumenten zur Finanzierung von Regierungen, Förderbanken und anderen Akteuren in Entwicklungsländern ist die KfW auch künftig gut aufgestellt, um die nachhaltige Entwicklung Afrikas, dessen wirtschaftliche Reformbestrebungen wie auch den Aufbau von Privatwirtschaft und Beschäftigung voranzutreiben. Darüber hinaus sind wir in der aktuellen Situation gefragt, zügig Mittel für die Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen bereitzustellen. Wir werden uns an der Umsetzung des Sofortprogramms der Bundesregierung beteiligen und unterstützen unter anderem mit Soforthilfemaßnahmen für den Gesundheitssektor und die Ernährungssicherung, zusätzlichen Mitteln für kleine und mittlere Unternehmen sowie Liquidität für Staaten. Die sozio-ökonomische Stabilität der betroffenen Entwicklungs- und Schwellenländer - und damit der Entwicklungsfortschritt der vergangenen Jahre - steht auf dem Spiel“, sagte Prof. Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

„Als Entwicklungsfinanzierer sind wir in dieser Situation besonders gefordert. Wir wollen gezielt dazu beitragen, Arbeitsplätze in den von uns mitfinanzierten Unternehmen zu sichern und unsere Kunden umsichtig durch diese Krise zu begleiten. Dazu haben wir verschiedene Covid-Response-Maßnahmen entwickelt“, ergänzte Christiane Laibach, Vorsitzende der DEG-Geschäftsführung.

Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank konnte die Zusagen 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern und liegt mit 8,8 Mrd. EUR erneut auf einem Rekordniveau. 3,5 Mrd. EUR der Neuzusagen gingen an Afrika und den Nahen Osten – das entspricht rund 40 % der Neuzusagen. Darunter fallen sechs Reformpartnerschaften der Bundesregierung mit Tunesien, der Elfenbeinküste, Ghana, Senegal, Äthiopien und Marokko. Im vergangenen Jahr hat die KfW mit der Umsetzung der Initiativen im Rahmen der G20-Initiative Compact-with-Africa begonnen. Insgesamt wurden hierfür rund 744 Mio. EUR zugesagt, davon 98 Mio. EUR für die neue Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und 100 Mio. EUR für den neu aufgelegten Dachfonds AfricaGrow. Mithilfe dieser Initiativen sollen wichtige Wirtschaftsreformen gefördert und dauerhaft Arbeitsplätze vor allem im Privatsektor geschaffen werden.

3,8 Mrd. EUR der Zusagen stammen aus dem Bundeshaushalt, 4,5 Mrd. EUR sind KfW-Mittel. Die übrigen 0,5 Mrd. EUR werden im Auftrag anderer Geber ausgereicht, hauptsächlich für die EU-Kommission (435 Mio. EUR). Rund 60 % der Gesamtzusagen im Jahr 2019 entfielen auf Projekte im Klima- und Umweltschutz. Mittels dieser Neuzusagen werden 8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr an Treibhausgasemissionen reduziert.
Die Zusagen für wirtschaftliche Infrastruktur (Energie, Finanzsektor und Transport) liegen mit 41 % fast auf demselben Niveau wie die für soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung) mit einem Anteil von 38 %.

Die Wirkungen der unterstützten Vorhaben sind enorm: Die 2019 getroffenen Zusagen im Bereich der Energieversorgung in Höhe von 1,9 Mrd. EUR ermöglichen mehr als zwei Millionen Menschen erstmalig oder verbesserten Zugang zu moderner Energieversorgung. Mit zusätzlich installierten Anlagen können fast 2000 Megawatt Strom mit erneuerbaren Energien erzeugt werden.
Mit den Zusagen des Jahres 2019 werden weiter 2,53 Millionen Landwirte und ihre Familien bei der Rehabilitierung und nachhaltigen Bewirtschaftung von 298.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche unterstützt. Zudem profitieren etwa eine Million landwirtschaftlicher Betriebe vom Zugang zu Finanzdienstleistungen und Betriebsmitteln. Zusätzlich ermöglichen innovative Finanzierungsinstrumente wie die Agrar- und Dürreversicherung große Fortschritte bei der Klimaanpassung und der Ernährungssicherung.
Außerdem profitieren 14 Mio. Menschen erstmalig oder von einem verbesserten Zugang zur Trinkwasserversorgung. Gut sechs Millionen Menschen haben eine Sanitärversorgung und eine Abwasserentsorgung erhalten. Mit 512 Mio. EUR wird Bildung ermöglicht und die Bildungsqualität für 6 Mio. Schüler verbessert.

"Wir werden die erzielten Erfolge nicht preisgeben und unsere Partner nicht allein lassen. Zu vielen Partnern in den Entwicklungsländern haben wir langjährige Beziehungen aufgebaut. In Zeiten weltweiter Reiseverbote ist diese Vertrauensbasis enorm wertvoll, denn sie ermöglicht es uns in der aktuellen Situation, auch im Wege der 'Fernsteuerung' über unsere lokalen Büros und mit digitaler Kommunikation das gemeinsame Engagement fortzusetzen.“ sagte Prof. Dr. Nagel.

Die KfW-Tochter DEG stellte Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern 1,8 Mrd. EUR aus eigenen Mitteln für die Finanzierung privater Investitionen bereit und knüpfte damit an den guten Vorjahreswert an. Das Portfolio der DEG wuchs um rund acht Prozent auf 9,0 Mrd. EUR. Für Vorhaben, die den Klima- und Umweltschutz fördern, stellte die DEG 2019 insgesamt 691 Mio. EUR bereit (2018: 641 Mio. EUR). Dazu gehörten etwa Finanzierungen für Solarparks in Kenia, Jordanien und Bangladesch. Regional betrachtet, waren 2019 die meisten Finanzierungen für Asien bestimmt, gefolgt von Lateinamerika.

„Die Entwicklung von Neugeschäft und Portfolio 2019 war angesichts zum Teil herausfordernder Rahmenbedingungen besonders erfreulich. Das gilt auch für die Entwicklungswirksamkeit der DEG-finanzierten Vorhaben. So haben unsere Kunden im vergangenen Jahr 2,1 Millionen Menschen in Entwicklungsländern beschäftigt und ein lokales Einkommen von 92 Mrd. EUR erwirtschaftet, davon rund 12 Mrd. EUR Löhne und Gehälter“, so DEG-Geschäftsführerin Christiane Laibach.

Angesichts der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen setzt sich die DEG auf verschiedenen Wegen dafür ein, private Unternehmen in Entwicklungsländern gezielt bei den aktuellen Herausforderungen zu unterstützen. So können Unternehmen, die bereits von der DEG finanziert werden, über das Beratungsangebot Business Support Services auch Corona-bezogene Maßnahmen durch die DEG kofinanzieren. Dazu zählen etwa Mittel für Schutzausrüstung oder die Versorgung mit Lebensmitteln für umliegende Gemeinden. Europäische Unternehmen, die erfolgreich in Afrika aktiv sind und aufgrund der Corona-Pandemie akuten Liquiditätsbedarf haben, können Überbrückungskredite über die AfricaConnect Krisen-Liquiditätsfinanzierung beantragen.

Detaillierte Informationen unter

DEG

Die KfW-Tochter DEG finanziert und berät Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren.

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KfW Entwicklungsbank

Das Geschäftsfeld fördert im Auftrag der Bundesregierung weltweit Vorhaben der Finanziellen Zusammenarbeit.

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Dr. Charis Pöthig

Pressestelle KfW Bankengruppe

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