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Pressemitteilung vom 09.05.2018 / KfW

Erstes Quartal 2018: Guter Start ins neue KfW-Förderjahr

  • Gesamtfördervolumen von 18,9 Mrd. EUR
  • Steigerung der inländischen Förderung auf 14,9 Mrd. EUR
  • Großes Interesse an Mittelstandsfinanzierungen setzt sich fort
  • Zusageanstieg bei KfW IPEX-Bank auf 3,3 Mrd. EUR
  • Konzerngewinn von 228 Mio. EUR

Die KfW Bankengruppe hat in den ersten drei Monaten 2018 ein Fördervolumen von insgesamt 18,9 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum 18,2 Mrd. EUR) verzeichnet. Die inländische Förderung erzielt zum ersten Quartal ein Zusagevolumen von 14,9 Mrd. EUR und liegt damit auf dem hohen Niveau des Vorjahres (14,6 Mrd. EUR). Insbesondere die starke Nachfrage nach Mittelstandsfinanzierungen hat dazu beigetragen. Die Neuzusagen für das internationale Geschäft sind auf 3,8 Mrd. EUR (3,3 Mrd. EUR) gestiegen. Hervorzuheben ist das Geschäftsfeld der KfW IPEX-Bank mit 3,3 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR), bei dem zwei großvolumige Einzelabschlüsse zu diesem Zusageanstieg führten. Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank schließt das erste Quartal mit 0,4 Mrd. EUR unter dem Vorjahresniveau ab, welches von Sondereffekten geprägt war. Die DEG sagt zum ersten Quartal Finanzierungen in Höhe von 0,1 Mrd. EUR zu. Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank und die DEG rechnen für das Gesamtjahr 2018 wieder mit ähnlich hohen Finanzierungsvolumen wie im Vorjahr.

„Das erste Quartal ist ein guter Auftakt für das neue Förderjahr. Die Nachfrage nach KfW-Förderung spiegelt die robuste Konjunktur in Deutschland wider“, sagt Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Der Konzerngewinn von 228 Mio. EUR hat sich wie erwartet rückläufig im Vergleich zum Vorjahr entwickelt (421 Mio. EUR). Die Entwicklung im ersten Quartal verlief infolge des jahresverlaufstypisch niedrigen Kreditrisikovorsorgebedarfs leicht oberhalb der Planung. Der für die Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen beträgt 238 Mio. EUR (Vorjahr 434 Mio. EUR) und ist nur geringfügig mit 11 Mio. EUR aus der Bewertung von Derivaten belastet.

„Die Ertragsentwicklung der KfW im ersten Quartal 2018 verläuft wie prognostiziert auf niedrigerem Niveau, gleichwohl noch über unseren Erwartungen“, sagt Dr. Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW-Bankengruppe.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen (vor Förderaufwand) beträgt 374 Mio. EUR (500 Mio. EUR). Dabei stellt der Zinsüberschuss (vor Förderaufwand) mit 600 Mio. EUR (709 Mio. EUR) unverändert die wesentliche Ertragsquelle der KfW dar. Der Rückgang des Zinsergebnisses resultiert insbesondere aus geringeren Vorfälligkeitsentschädigungen und einer geänderten Vereinnahmung von Vergütungen des Bundes für Förderprogramme, die infolge einer Vertragsänderung seit dem zweiten Halbjahr 2017 im Provisionsergebnis erfasst werden. Hier profitierte das Zinsergebnis im ersten Quartal 2017 noch mit einem Ertrag aus den Vergütungen von 28 Mio. EUR.

Der Förderaufwand – im Wesentlichen Zinsverbilligungen aus dem Neugeschäft – liegt mit 84 Mio. EUR trotz des im aktuellen Zinsumfeld weiterhin geringen Verbilligungsspielraums über dem Niveau des Vorjahres (63 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist besonders geprägt durch das hohe Zusagevolumen im ERP-Digitalisierungs- und Innovationsprogramm.

Der Saldo der Risikovorsorge im Kreditgeschäft fällt mit 0 Mio. EUR (Vorjahr Belastung 2 Mio. EUR) erneut erfreulich niedrig aus. Aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio des Konzerns resultiert insgesamt ein negativer Ergebniseffekt von 11 Mio. EUR (+19 Mio. EUR) aufgrund der schwächeren USD-Entwicklung.

Der Zwischenabschluss zum 31.03.2018 wurde erstmalig unter Anwendung des neuen IFRS 9 aufgestellt. Der Erstanwendungseffekt, der insbesondere aus den neuen Regelungen zur Risikovorsorge und Kategorisierung von Wertpapieren resultiert, führte am Jahresanfang zu einer Belastung des Eigenkapitals in Höhe von 218 Mio. EUR. Für das erste Quartal ergab sich aus der Anwendung in der Ertragslage per Saldo ein negativer Effekt in Höhe von 44 Mio. EUR, der im Bewertungsergebnis ausgewiesen wird.

Die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Konzerns bewegen sich trotz des IFRS 9-Umstellungseffektes weiterhin auf einem guten Niveau. Die Gesamtkapitalquote beträgt 20,8 % (31.12.2017: 20,6 %).

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Die KfW hat zum Ende des ersten Quartals ihre Inlandsförderung neu aufgestellt und diese in zwei neue Geschäftsfelder „Mittelstandsbank & Private Kunden“ und „Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden“ strukturiert. Dies erfolgte um die KfW-Förderung konsequenter an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten.

Das Geschäftsfeld „Mittelstandsbank & Private Kunden“ erzielte zum ersten Quartal ein Fördervolumen von 12,7 Mrd. EUR (12,2 Mrd. EUR).

Das Segment Mittelstandsbank lag im ersten Quartal 2018 mit 6,3 Mrd. EUR deutlich über dem Vorjahresniveau (5,6 Mrd. EUR). Maßgeblich war die Entwicklung in den Förderschwerpunkten Energiewende und Innovation.

Der Schwerpunkt Innovation verzeichnete mit einem Fördervolumen von 2,4 Mrd. EUR einen deutlich höheren Wert als im Vorjahresquartal (96 Mio. EUR), dies ist vornehmlich auf den ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zurückzuführen. Die Nachfrage nach dem in 2017 sehr erfolgreich gestarteten Programm ist in den ersten Monaten 2018 noch einmal deutlich angestiegen. Um dieses wichtige Finanzierungsangebot auch weiterhin zur Verfügung stellen zu können, werden derzeit strukturelle Programmanpassungen erarbeitet.

In den Förderschwerpunkten Gründung & Unternehmensinvestitionen lag das Fördervolumen insgesamt bei 1,9 Mrd. EUR (2,7 Mrd. EUR). Der Grund hierfür ist die rückläufige Entwicklung im KfW-Unternehmerkredit (0,6 Mrd. EUR; Vorjahreszeitraum: 1,6 Mrd. EUR). Besonders erfreulich entwickelte sich die Gründungsfinanzierung (1,1 Mrd. EUR), die den bereits sehr starken Vorjahreswert übertrifft (1,0 Mrd. EUR).

Im Schwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien erfuhren in den vergangenen Monaten insbesondere die gewerblichen KfW-Energieeffizienzprogramme eine hohe Nachfrage. Vor allem der Programmteil Energieeffizient Bauen und Sanieren liegt mit einem Fördervolumen von 1,0 Mrd. EUR über dem Vorjahresquartal (0,9 Mrd. EUR). Die Zusagen im KfW-Programm Erneuerbare Energien unterschritten hingegen mit 0,6 Mrd. EUR den Rekordwert des Vorjahres (1,4 Mrd. EUR).

Das Segment Private Kunden erzielte zum Quartalsende ein Fördervolumen von 6,3 Mrd. EUR (6,6 Mrd. EUR). Die guten Rahmenbedingungen durch die anhaltend robuste Baukonjunktur und das günstige Zinsumfeld sorgen weiterhin für ein hohes Interesse an Immobilienfinanzierungen.

Auch in diesem Segment leistete der Förderschwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien einen bedeutenden Beitrag mit 4,7 Mrd. EUR. Hierbei ist das Programm Energieeffizient Bauen und Sanieren besonders hervorzuheben.

Der Förderschwerpunkt Wohnen & Leben verbuchte ein Fördervolumen von 1,2 Mrd. EUR und erreichte damit annähernd das Vorjahresniveau (1,4 Mrd. EUR).

Eine ebenso konstante Entwicklung verzeichnete der Schwerpunkt Bildung mit einem Ergebnis von 0,5 Mrd. EUR zum Quartalsende (0,5 Mrd. EUR).

Das Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden ist mit einem Zusagevolumen von 2,2 Mrd. EUR in das Geschäftsjahr gestartet. Damit lag das Neugeschäft um 0,2 Mrd. EUR unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.

Das Fördervolumen der kommunalen und sozialen Infrastrukturfinanzierung war mit 0,7 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1,1 Mrd. EUR) leicht rückläufig. Darin zeigt sich u.a. die inzwischen verbesserte Finanzsituation der Kommunen. Im Einzelnen leistete die Basisförderung mit 0,5 Mrd. EUR den wesentlichen Beitrag zum Gesamtfördervolumen. Darüber hinaus hatte die Förderung für Energieeffizientes Bauen und Sanieren im kommunalen Bereich mit 0,2 Mrd. EUR einen bedeutenden Anteil.

Die Individualfinanzierung Banken lag mit einem Vertragsvolumen von 1,5 Mrd. EUR oberhalb des Vorjahreswertes (1,3 Mrd. EUR). Getrieben wurde diese Entwicklung insbesondere von der lebhaften Nachfrage nach den Globaldarlehen für Leasinginvestitionen und den Refinanzierungen bundesgedeckter Exportkredite.

In der Individualfinanzierung Unternehmen lagen im ersten Quartal die Zusagen mit 21 Mio. EUR jahreszeittypisch auf einem geringen Niveau. Innerhalb der ERP-Venture Capital-Fondsinvestments wurden 17 Mio. EUR neu zugesagt. Zukünftig wird die Beteiligungsfinanzierung, die unter anderem auch die ERP-Venture Capital-Fondsinvestments verantwortet, in ein Tochterunternehmen ausgegliedert.

Die KfW IPEX-Bank, innerhalb der Bankengruppe für das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verantwortlich, hat im ersten Quartal 2018 ein Neuzusagevolumen von insgesamt 3,3 Mrd. EUR erzielt (2,1 Mrd. EUR). Schwerpunkte der Neuzusagen lagen in den Geschäftssparten Maritime Industrie (0,9 Mrd. EUR; Vorjahreszeitraum 0,2 Mrd. EUR), Grundstoffindustrie (0,4 Mrd. EUR, Vorjahreszeitraum 0,03 Mrd. EUR) sowie Finanzinstitutionen und Trade Finance (0,4 Mrd. EUR; Vorjahreszeitraum 0,4 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer liegt bei 0,5 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR). Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat im ersten Quartal 2018 für Vorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern 0,4 Mrd. EUR zugesagt und liegt damit unter dem Wert des Vorjahres (1,1 Mrd. EUR). Damals hatten zwei Großprojekte in Indien zum ungewöhnlich hohen Zusagevolumen zum Jahresbeginn beigetragen. Über 80 % der Zusagen gingen an Länder in Afrika und dem Nahen Osten. Für das Gesamtjahr 2018 rechnet der Geschäftsbereich mit ähnlich hohen Finanzierungsvolumina wie im Vorjahr. Die DEG erwartet für 2018, dass sie in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld als Entwicklungsfinanzierer und Berater für private Unternehmen gefragt sein wird. Für die Finanzierung unternehmerischer Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern sagte sie im ersten Quartal 54 Mio. EUR neu zu (155 Mio. EUR). Vorliegende Finanzierungsanfragen lassen für das zweite Quartal eine dynamischere Entwicklung erwarten.

Im Geschäftsfeld Finanzmärkte wurden im ersten Quartal 2018 Investitionen in Höhe von rund 185 Mio. EUR (270 Mio. EUR) getätigt. Davon entfielen 117 Mio. EUR (170 Mio. EUR) auf Investitionen in Verbriefungstransaktionen im Bereich der kapitalmarktorientierten Mittelstandsförderung. Für das Green-Bond-Portfolio hat die KfW in zwei Wertpapiere zur Förderung von Klima- und Umweltschutzprojekten im Volumen von rund 68 Mio. EUR (100 Mio. EUR) investiert.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW im ersten Quartal 2018 Mittel in Höhe von 23,3 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten auf und blickt auf einen gelungenen Refinanzierungsauftakt zurück. Für das Gesamtjahr 2018 plant die KfW ein Refinanzierungsvolumen von 70 – 75 Mrd. EUR.

Erfolgskennzahlen
(in Mio. EUR)
01.01.2018 - 31.03.201801.01.2017 - 31.03.2017
Betriebsergebnis vor Bewertungen
(vor Förderaufwand)
374500
Förderaufwand8463
Konzerngewinn228421
Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen238434

Bilanzkennzahlen
(in Mrd. EUR)
31.03.201831.12.2017
Bilanzsumme474,5472,3
Bilanzielles Eigenkapital28,928,7
Geschäftsvolumen577,9572,2

Aufsichtsrechtliche Kennzahlen
(in %)1)
31.03.201831.12.2017
(Harte) Kernkapitalquote20,8 %20,6 %
Gesamtkapitalquote20,8 %20,6 %

1) Die ausgewiesenen Kapitalquoten berücksichtigen nicht das Zwischenergebnis des jeweils letzten Quartals (Q1 2018 bzw. Q4 2017). Die KfW weist in ihren Eigenmitteln kein wesentliches Tier 2 Kapital aus, so dass (harte) Kernkapitalquote und Gesamtkapitalquote nahezu übereinstimmen.

Service: Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und Förderzahlen steht auf:
www.kfw.de/geschaefts-und-Förderzahlenzum Download bereit.

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Sybille Bauernfeind

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