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KfW Research
Wirtschaftslage Deutschland
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass zum Download: KfW-Konjunkturkompass Deutschland/Eurozone (PDF, 86 KB, nicht barrierefrei)
Weitere Informationen zum KfW-Konjunkturkompass
Der Mittelstand zeigt sich in der ersten Dezemberhälfte noch relativ unbeeindruckt von steigenden Neuinfektionen und dem damit nahenden härteren Lockdown: Sein Geschäftsklima steigt um 1,4 Zähler auf -10,6 Saldenpunkte. Die Lageurteile verbessern sich merklich, während die Erwartungen des Mittelstands nur geringfügig zunehmen. Dabei dürften sich positive Aussichten auf eine mittelfristige Entspannung durch den Einsatz von effektiven Impfstoffen und eine trübere Sicht auf die nächsten Monate gegenseitig neutralisieren. Konkret waren die seit 16.12. geltenden Schließungen von Kitas, Schulen und vielen Geschäften im stationären Einzelhandel bis mindestens zum 10. Januar allerdings noch nicht bekannt, als ein Großteil der Antworten abgegeben wurde.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2020 (PDF, 92 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Die im Frühjahr eingesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie haben weite Teile des deutschen Mittelstands schwer getroffen. Dennoch war das Verständnis der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) für die ergriffenen Maßnahmen hoch. Dies zeigen die Ergebnisse einer Anfang Juni durchgeführten Sonderbefragung von KfW Research. Mehr als die Hälfte der KMU stimmte der Aussage zu, dass die gesundheitlichen Folgen des Corona-Virus die vom Staat ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schäden rechtfertigten. Der Zuspruch für die Maßnahmen hing jedoch merklich von der Betroffenheit der Unternehmen ab.
Bisher hohe Akzeptanz des Mittelstands für Corona-Maßnahmen (PDF, 162 KB, nicht barrierefrei)
Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäfts mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen hat im dritten Quartal deutlich an Dynamik eingebüßt. Die Banken reichten im Vergleich zum Vorjahr lediglich 0,3 % neue Unternehmenskredite mehr aus. Das steht in klarem Kontrast zu den starken Zuwächsen im ersten Halbjahr.
Die schwierige Situation der Unternehmen in der Coronakrise hat die Investitionstätigkeit stark belastet. Kreditfinanzierungen zu Investitionszwecken waren daher kaum gefragt. Gleichzeitig haben die wirtschaftliche Erholung über den Sommer und Anpassungen der Unternehmen den akuten Liquiditätsbedarf reduziert. Die Finanzinstitute verschärften ihre Angebotsbedingungen leicht.
Es ist damit zu rechnen, dass der sich der Abwärtstrend bei der Kreditdynamik fortsetzt und vertieft. Umso wichtiger ist es, den Finanzierungszugang für Unternehmen weiter offen zu halten, die jetzt investieren wollen, um für künftige Herausforderungen und Chancen gerüstet zu sein.
KfW-Kreditmarktausblick Dezember 2020 (PDF, 138 KB, nicht barrierefrei)
Angesichts der Aussicht auf bald verfügbare, wirksame Covid19-Impfstoffe stehen die Chancen gut, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr die Folgen der Corona-Pandemie überwindet. Zuvor steht uns jedoch ein harter Winter bevor. Mit der Rückkehr des öffentlichen und sozialen Lebens ab dem kommenden Frühling dürfte es zu einem Wachstumsschub kommen. KfW Research erwartet für 2021 ein Wirtschaftswachstum von rund 4 % nach einem Rückgang von 5,3 % im laufenden Jahr. Bis Ende 2021 kann das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden.
Um insgesamt gestärkt und nachhaltig aus der Krise zu kommen, muss Deutschland verstärkt den digitalen und klimaneutralen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft angehen. Hier gilt es durch entschiedene Weichenstellung die Rückkehr zu einem nachhaltigen Wachstumspfad zu ermöglichen. Ansatzpunkte hierfür sind:
- Investitionen in Digitalisierung und Klimaschutz
- Aus- und Weiterbildung von Fachkräften und die
- Nutzung von Europas Stärken.
KfW Research Jahresausblick 2021 (PDF, 570 KB, nicht barrierefrei)
Die zweite Infektionswelle und der partielle Lockdown hinterlassen Spuren bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Das mittelständische Geschäftsklima fällt im November um 4,5 Zähler – ein markanter Rückgang aber doch nur moderat im Vergleich zu den Abstürzen im März und April. Relativ stabil zeigen sich die Lageurteile, dagegen fallen die Geschäftserwartungen deutlich. Die Dienstleistungsunternehmen sind aktuell in beiden Größenklassen das am schlechtesten gestimmte Segment. Schließlich beinhaltet die Gruppierung diejenigen Branchen, die seit Anfang November direkt von einem Lockdown betroffen sind. Insbesondere dürften die kritischen Branchen unter den kleinen und mittleren Dienstleistern stark repräsentiert sein. Eine rapide Verschlechterung des Geschäftsklimas verzeichnen aber auch die mittelständischen Einzelhändler. Bei den Großunternehmen kann die Industrie die Stimmung insgesamt retten.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer November 2020 (PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Betroffenheit und die Verunsicherung durch die Covid-19-Pandemie in Deutschlands Unternehmen ist groß. Zwar steht die Breite der Unternehmen auf einem soliden finanziellen Fundament. Allerdings erschwert die derzeitige Lage den Unternehmen, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um Wachstumsfelder aus der Transformation hin zu einer digitalen und klimaneutralen Wirtschaft zu erschließen. Diese sind aber besonders wichtig, um aus der Verschuldung herauszuwachsen und Wohlstand in der Zukunft zu sichern. Schon jetzt hat die Corona-Krise im Mittelstand massiv Investitionspläne platzen lassen. Die Unternehmen erwarten fast 40 Mrd. weniger Investitionen als im Vorjahr. Deshalb ist jetzt auch die Wirtschaftspolitik gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, Anreize zu setzen für Investitionen, und mit Anschubfinanzierungen in Vorlage zu treten, um dadurch künftiges Wachstum in diesen beiden Schlüsselfeldern zu ermöglichen.
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Deutschland und die Eurozone konnten über den Sommer einen großen Teil des vorangegangenen Konjunkturabsturzes aufholen. Infolge der seit Herbstbeginn wieder stark gestiegenen Covid-19-Neuinfektionen und der dadurch notwendigen Einschränkungen wird die Erholung jedoch vorübergehend abreißen. Für das Winterhalbjahr 2020/2021 ist mit einer rückläufigen Wirtschaftsentwicklung zu rechnen. Angesichts der guten Aussichten auf bald verfügbare effektive Impfstoffe geht KfW Research davon aus, dass es mit der Rückkehr des öffentlichen und sozialen Lebens ab dem kommenden Frühjahr zu einem Wachstumsschub kommen wird. Deutschland dürfte 2021 um 4,0 % wachsen, die Eurozone von tieferem Niveau aus sogar um 5,1 %.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone November 2020 (PDF, 86 KB, nicht barrierefrei)
Angesichts der zweiten Infektionswelle trüben sich die Aussichten der mittelständischen Unternehmen ein. Zwar wurde die Geschäftstätigkeit durch die im Oktober noch milden und überwiegend lokal begrenzten Eindämmungsmaßnahmen kaum gestört, da die Neuinfektionen aber rasant steigen, waren härtere Einschnitte absehbar. Der partielle Lockdown im November wird den Konjunkturaufschwung unterbrechen. Durch das Eingreifen sind allerdings die Chancen gut, dass sich die Schäden auf die besonders kontaktintensiven Wirtschaftsbereiche reduzieren lassen. Der Winter ist allerdings noch lang und die Abwärtsrisiken daher groß.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Oktober 2020 (PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Das VC-Geschäftsklima hat sich im Spätsommer weiter vom Corona-Schock im Frühjahr erholt. Im 3. Quartal 2020 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 4,7 Zähler auf -9,5 Saldenpunkte zu. Die VC-Investoren bewerteten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen besser als im Vorquartal, wenngleich beim Lageurteil nur ein kleines Plus zu Buche schlägt. Die Entwicklung des Marktumfelds ist im 3. Quartal uneinheitlich. Beim Fundraisingklima als zentraler Faktor geht die Erholung aus dem 2. Quartal allerdings weiter. Hier liegt die Beurteilung sogar wieder im grünen Bereich. Die Corona-Sorgen der VC-Investoren scheinen beim Fundraising also weit gehend verschwunden zu sein.
German Venture Capital Barometer 3. Quartal 2020 (PDF, 113 KB, nicht barrierefrei)
Geldgeber für Start-ups erholen sich vom Coronaschock
Das neue Investoren-Barometer ist eine gemeinsame Sendung von Handelsblatt, KfW und BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften) und beleuchtet regelmäßig die Entwicklung des Venture Capital- und Private Equity-Marktes in Deutschland.
Die Erholung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Private Equity-Markt vom Corona-Schock kommt ins Stocken. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments stagniert im 3. Quartal 2020 bei -37,5 Saldenpunkten. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen bleiben nahezu unverändert. Das Marktumfeld des deutschen Private Equity-Markts hat sich nach der Erholung im zweiten Quartal nicht weiter verbessert. Im Gegenteil, im dritten Quartal geht es bei vielen Klimaindikatoren wieder abwärts. Abgesehen von den Beurteilungen des Förderumfelds und des steuerlichen Rahmens, die im oberen grünen Bereich liegen, stehen die Signale bei den anderen Indikatoren aber meist auf tiefrot.
German Private Equity Barometer 3. Quartal 2020 (PDF, 114 KB, nicht barrierefrei)
Geldgeber für Start-ups erholen sich vom Coronaschock
Das neue Investoren-Barometer ist eine gemeinsame Sendung von Handelsblatt, KfW und BVK (Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften) und beleuchtet regelmäßig die Entwicklung des Venture Capital- und Private Equity-Marktes in Deutschland.
Die Corona-Krise hinterlässt im Mittelstand tiefe Spuren. Die Betroffenheit ist noch immer hoch und die Erwartungen für das Gesamtjahr 2020 historisch schlecht – dies zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2020. Die Umsätze der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dürften stärker einbrechen als in der Finanzkrise 2009. In der Folge befürchten viele Unternehmen einen weiteren erheblichen Druck auf die Beschäftigung. Auch die Eigenkapitalquoten leiden. Allerdings verfügt der Mittelstand in der Breite über ein solides Fundament. Dazu beigetragen hat auch die erneut gute Performance der KMU im Jahr 2019. Beschäftigung, Umsätze und Investitionen legten im vergangenen Jahr abermals zu. Der Mittelstand konnte seine Profitabilität steigern und sein finanzielles Polster noch einmal ausbauen. Die Ausgangslage der KMU war somit sehr gut. Aber der Weg aus der Krise dürfte lang und steinig werden und die Folgen noch lange nachwirken.
Fokus Volkswirtschaft
Die weltweiten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben Deutschland eine tiefe Rezession beschert. Dennoch gibt es gute Gründe, zuversichtlich zu sein. Dies verdeutlicht ein Vergleich mit der Wiedervereinigung, die den bisher tiefsten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit mit sich brachte. Der Diskussionsbeitrag führt aus, was wir in Deutschland jetzt tun müssen, um erfolgreich aus der Krise zu kommen und umweltverträgliches Wachstum nachhaltig zu stärken. Dafür sind fünf Handlungsfelder entscheidend: 1) die Krisenfestigkeit der Wirtschaft zu stärken; 2) Klimaneutralität der Wirtschaft voranzutreiben; 3) Erfindergeist und geringere Berührungsängste mit Digitalisierung in Produktivitätssteigerungen zu übersetzen; 4) weiterhin die Vorteile internationaler Vernetzung zu nutzen und eine Nationalisierung von Wertschöpfungsketten zu vermeiden; 5) Europa zu stärken.
Für krisenfestes Wachstum und bessere globale Zusammenarbeit (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen nimmt in der Corona-Krise weiter zu. Gemessen an der wirtschaftlichen Ausnahmesituation sind die Verschärfungen aber immer noch maßvoll.
Die KfW-ifo Kredithürde für den Mittelstand hat sich im dritten Quartal leicht erhöht. Gut 21,7 % der Unternehmen meldeten ein restriktives Verhalten der Banken im Rahmen von Kreditverhandlungen. Damit hat sich auch die Schere zu den Großunternehmen wieder ein Stück geöffnet. In dieser Größenklassen verbesserte sich der Kreditzugang nach den deutlichen Verschärfungen im Vorquartal.
Besonders trübe zeigt sich das Kreditklima für die mittelständischen Dienstleister. Mehr als ein Viertel von ihnen hat derzeit Schwierigkeiten Darlehen zu erhalten. In anderen Wirtschaftsbereichen entspannte sich die Lage hingegen. Im Bau und Verarbeitenden Gewerbe fiel die Kredithürde über beide Größenklassen hinweg.
KfW-ifo-Kredithürde Oktober 2020 (PDF, 99 KB, nicht barrierefrei)
Eine zweite Welle von Corona-Neuinfektionen baut sich in Europa auf und nimmt in einigen Nachbarländern bereits bedenkliche Ausmaße an – eine Gefahr für die wirtschaftliche Erholung. Vor diesem Hintergrund sendet der inzwischen fünfte Anstieg des Geschäftsklimas im deutschen Mittelstand ein Signal der Beruhigung. Die sich wieder verschärfende Pandemie wird gleichwohl zu einer wachsenden Hürde für die Konjunktur am Anfang der kalten Jahreszeit. Noch kann sie übersprungen werden, doch der schwierige Teil der Erholung beginnt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer September 2020 (PDF, 90 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben zu einem rasanten Anstieg der Unsicherheit geführt. Dabei ist die Messung von Unsicherheit eine Herausforderung. Um ein möglichst breites Unsicherheitsmaß für Deutschland zu erhalten, wird ein Index ermittelt, in den die Finanzmarktvolatilität, die politikbedingte wirtschaftliche Unsicherheit auf Basis der Berichterstattung in der Presse sowie die Heterogenität von Unternehmenserwartungen einfließen. Der Index zeigt, dass in der Corona-Pandemie die Unsicherheit sehr stark angestiegen und die Wirtschaftsaktivität besonders stark eingebrochen ist. Dabei ist es aus theoretischer Sicht vor allem das Aufschieben von Konsum- und Investitionsentscheidungen sowie das Warten auf ein Auflösen der Unsicherheit, worüber eine geringere (Planungs-)Sicherheit ökonomische Entscheidungen negativ beeinflusst.
Unsicherheit und Wirtschaftsaktivität in Deutschland (PDF, 341 KB, nicht barrierefrei)
Die Wirtschaftskrise infolge des Corona-Schocks ist einzigartig in der Schnelligkeit ihrer Ausbreitung, ihrer Tiefe und ihrem weltweiten Ausmaß. Eine nachhaltige Erholung ist aufgrund der hohen Unsicherheit besonders schwierig und hängt wesentlich von der Bewältigung drei zentraler Herausforderungen ab: Erstens ist mit einer steigenden Verschuldung des Unternehmenssektors zu rechnen, die sich negativ auf die Investitionstätigkeit auswirkt. Hinzu kommt, dass hohe Kreditausfälle und geringe Erträge die Eigenkapitalpositionen der Banken und damit das Kreditangebot zunehmend belasten. Zweitens hat die Corona-Pandemie die Umsetzung kurzfristiger Digitalisierungs- und Innovationsprojekte beschleunigt. Langfristigere, tiegreifendere Vorhaben laufen jedoch Gefahr, aufgrund fehlender Mittel zurückgestellt zu werden. Drittens erfordert der Klimawandel strukturelle Anpassungen in allen Wirtschaftsbereichen, die ungeachtet finanzieller Engpässe rasch und entschlossen angegangen werden müssen.
Wie weiter? Worauf es in der Corona-Krise jetzt ankommt (PDF, 180 KB, nicht barrierefrei)
Zur Themenseite Die Corona-Krise – Auswirkungen und Impulse für eine nachhaltige Erholung
Die von den Lockerungen der Corona-Einschränkungen ab Mai getriebene, zunächst sehr kräftige Stimmungserholung flaut ab. Im August hellt das mittelständische Geschäftsklima zwar weiter auf, aber deutlich weniger stark als in den Monaten davor; das Vorkrisenniveau vom Februar bleibt noch ein gutes Stück entfernt. Erstmals seit gut zweieinhalb Jahren sind die Großunternehmen wieder geringfügig besser gestimmt als die Mittelständler. Der leichte Teil der Erholung seit dem historischen Absturz der Wirtschaftsaktivität im April ist vorbei, die weitere Annäherung an das Vorkrisenniveau im nahenden Herbst und Winter wird im Vergleich dazu wohl eher zäh.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer August 2020 (PDF, 173 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland und der Eurozone zu einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung geführt. Der Tiefpunkt wurde allerdings schon im April durchschritten. Es folgte eine kräftige Aufholbewegung, die sich in einem sehr hohen Wachstum im laufenden Quartal niederschlägt. Der Gegenwind nimmt jetzt aber zu.
KfW Research erwartet für Deutschland auf Jahressicht weiterhin einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund 6 %, gefolgt von einem Wachstum von 5 % im nächsten Jahr. Im Euroraum insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2020 um rund 8 % schrumpfen. Eine starke zweite Infektionswelle bleibt das größte Risiko, obgleich neue Eindämmungsmaßnahmen wohl gezielter ausfallen dürften als im Frühjahr.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone August 2020 (PDF, 152 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Was bedeutet die Corona-Krise für den deutschen VC-Markt? Wie verhalten sich die Marktteilnehmer und welche Konsequenzen ergeben sich? In einer Sonderbefragung haben 24 VC-Investoren einige Aspekte eingeschätzt.
Start-ups haben mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen, wodurch sich auch die Gefahr des Scheiterns erhöht hat. Zugleich bekommen sie die Krise auch finanzierungsseitig zu spüren, da sogar bereits zugesagte Deals zum Teil nicht getätigt wurden. Offenbar war die große Unsicherheit durch den Corona-Schock dafür ausschlaggebend. Die Gefahr für weitere coronabedingt geplatzte Deals dürfte mittlerweile aber gebannt sein. Wie lange sich die Investoren jetzt vor allem auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, wird vermutlich aber davon abhängen, wie gut Unternehmen und Volkswirtschaften durch die Krise kommen.
Im Juli ist das mittelständische Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge angestiegen. Das zeigt, dass den kleinen und mittleren Unternehmen der Neustart nach der Eindämmung der ersten Infektionswelle recht gut gelungen ist. Auf einem soliden Erholungskurs geht es ins Sommerquartal. Positiv ist vor allem, dass sich auch die Lageurteile verbessern. Der Gegenwind nimmt aber zu. Insbesondere der exportorientierten Industrie schadet die global weiterhin hohe Infektionsdynamik. Die neuerdings auch hier zu Lande wieder gestiegenen Neuinfektionen sind außerdem ein Risiko für fast alle Branchen.
Fokus Volkswirtschaft
Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich außerordentlich positiv entwickelt. In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Deutschlands hat sich unser zweitgrößtes Nachbarland zuletzt stetig verbessert. Das Coronavirus stellte nun allerdings gewachsene Strukturen der Kooperation infrage, besonders in den Grenzregionen. Jetzt bedarf es eines verstärkten Dialogs, um die aktuellen Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Die nach Corona zu erwartende Neustrukturierung der Produktionsketten könnte zu einem weiteren Bedeutungsgewinn der deutsch-polnischen Kooperation führen.
Finanzierungsklima: Unternehmen gut gerüstet vor der Krise
Die KfW Bankengruppe hat in Zusammenarbeit mit 19 Wirtschaftsverbänden zum 19. Mal eine Unternehmensbefragung zu Bankenverhalten und Finanzierung durchgeführt.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Das Finanzierungsklima war bis zum Ausbruch der Corona-Krise unverändert gut.
- Der Anteil der Unternehmen, der von Schwierigkeiten beim Kreditzugang berichtete, betrug 13,4 %.
- Kleine Unternehmen haben jedoch nach wie vor deutlich größere Schwierigkeiten beim Kreditzugang.
- Der Positivtrend bei Eigenkapitalquoten und Bonitätsbewertung hat sich bis Anfang 2020 fortgesetzt.
- Bankkredite bleiben eine bedeutende Finanzierungsquelle der Unternehmen. Die mit Abstand wichtigste Rolle in der Unternehmensfinanzierung spielt jedoch weiterhin die Innenfinanzierung.
Unternehmensbefragung 2020 – Kreditzugang (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Nachdem die ungewissen Auswirkungen der Corona-Krise den deutschen VC-Markt Ende des 1. Quartals 2020 stark verunsichert haben, ist der erste Schreck nun vorerst gewichen. Das Geschäftsklima konnte sich deutlich vom neuen Allzeittief lösen. Im 2. Quartal legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 50,0 Zähler auf -11,1 Saldenpunkte zu und macht somit mehr als die Hälfte des Corona-Einbruchs wieder wett. Die Bewertungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen der VC-Investoren erholten sich. Auch bei den verschiedenen Teilindikatoren ging es wieder aufwärts. So atmen die VC-Investoren wieder auf, was beispielsweise Fundraising, Exitmöglichkeiten, Neuinvestitionen oder Wertberichtigungen angeht.
German Venture Capital Barometer 2. Quartal 2020 (PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich nach dem massiven Corona-Einbruch wieder gefangen. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments macht mehr als die Hälfte der Verluste wett und steigt im 2. Quartal 2020 um 45,6 Zähler auf -40,6 Saldenpunkte. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen werden durch die Later Stage-Investoren wieder besser bewertet. Die Stimmung hat sich zwar deutlich von seinem Tiefpunkt gelöst, die meisten Klimaindikatoren bleiben trotz der Erholung aber im Minus. Insbesondere was das Fundraisingklima, die Exitmöglichkeiten sowie den Wertberichtigungsdruck angeht, sind die Private Equity-Investoren noch verstimmt.
German Private Equity Barometer 2. Quartal 2020 (PDF, 123 KB, nicht barrierefrei)
Die Schwierigkeiten beim Kreditzugang nehmen für Unternehmen aller Größenklassen in der Coronakrise zu.
Die KfW-ifo Kredithürde ist auf den höchsten Wert seit Umstellung der Befragungsmethodik im Jahr 2017 gestiegen. Mehr als ein Fünftel der Mittelständler gab an, dass die Banken sich in den Kreditverhandlungen im zweiten Quartal 2020 restriktiv gezeigt hätten. Aber auch Großunternehmen müssen deutlich wachsende Hindernisse bei der Kreditvergabe überwinden.
Gemessen an den erheblich gestiegenen Kreditausfallrisiken infolge der tiefen Rezession, halten sich die Schwierigkeiten beim Kreditzugang bisher jedoch in Grenzen. Zum Vergleich: In der globalen Finanzkrise 2009 empfanden mehr als 40 % der vom ifo-Institut befragten kleinen und mittleren Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes die Banken als restriktiv. Das ist zum einen auf die gestärkte Resilienz des Bankensektors und zum anderen auf die umfassenden wirtschaftspolitischen Maßnahmenpakete zurückzuführen.
KfW-ifo-Kredithürde Juli 2020 (PDF, 111 KB, nicht barrierefrei)
Die Krise als Katalysator für nachhaltigeres Wirtschaften
Die Corona-Krise bringt viel in Bewegung und eröffnet damit auch die Möglichkeit für Veränderung. Um die Weichen hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften zu stellen, sind fünf Handlungsfelder entscheidend - die Krisenfestigkeit der Wirtschaft erhöhen, Klimaneutralität vorantreiben, Digitalisierung und Erfindergeist in Produktivitätssteigerungen umsetzen, die Vorteile der internationalen Vernetzung weiter nutzen und Europa stärken. Das KfW Research Positionspapier füllt diese fünf Handlungsfelder mit Leben und zeigt wichtige Ansatzpunkte für ein Wachstum- und Investitionsprogramm für die Zeit nach der Corona-Krise auf.
Die Krise als Katalysator für nachhaltigeres Wirtschaften (PDF, 189 KB, nicht barrierefrei)
Die geringe Zahl der Neuinfizierten, die dadurch ermöglichten Lockerungen bei den Eindämmungsmaßnahmen sowie die kräftigen wirtschaftspolitischen Impulse treiben das Geschäftsklima der Mittelständler zu Sommerbeginn rasant nach oben. Die zurückkehrende Zuversicht ist angesichts der umfassenden Stabilisierungsmaßnahmen und der Erfolge bei der Viruseindämmung zwar fundiert. Wegen der kaum vorhersehbaren weiteren Pandemieentwicklung sind aber auch die Risiken nach wie vor sehr hoch.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juni 2020 (PDF, 169 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Seit der Jahrtausendwende sind die Eigenkapitalquoten (EKQ) im Mittelstand fast kontinuierlich gestiegen. Die Corona-Krise hat diesen Trend nun zum Halten gebracht. Ergebnisse einer aktuellen Sonderbefragung von KfW Research zeigen: Bereits Anfang Juni gingen rund 29 % der Mittelständler davon aus, dass ihre EKQ im laufenden Geschäftsjahr sinken werden. Verzeichneten die Unternehmen im Mai coronabedingte Umsatzverluste, liegt der Anteil sogar bei 41 %. Rund vier von zehn KMU rechnen dagegen mit einer gleich bleibenden EKQ im Jahr 2020. Lediglich 6 % glauben an eine Verbesserung. Besonders auffällig: KMU mit Negativ-Erwartungen hatten mit einer durchschnittlichen EKQ von 23,7 % bereits vor der Krise ein dünnes Kapitalpolster (Vergleich Mittelstand gesamt: 31,2 %). Eine weitere Verschlechterung ihrer EKQ erhöht für sie die Gefahr einer Überschuldung und Insolvenz.
Fokus Volkswirtschaft
Die dunklen Corona-Wolken lichten sich allmählich. Der Großteil des Mittelstands wird die Folgen der Corona-Krise dennoch lange spüren. Dies zeigt die zweite repräsentative Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels von Anfang Juni 2020. Eine Rückkehr zu voller Wirtschaftsaktivität erwarten die meisten Unternehmen nicht vor Frühjahr 2021. Rund 2,3 Mio. Mittelständler waren auch im Mai von Umsatzeinbrüchen betroffen. Durchschnittlich 46 % der üblicherweise zu erwartenden Umsätze gingen verloren. Insgesamt büßte der Mittelstand im Mai rund 88 Mrd. EUR ein. Dies belastet auch die Liquidität der Unternehmen. Zwar scheint sich die Situation für einige entspannt zu haben – so berichten 25 % der Mittelständler aktuell über ausreichend Liquiditätsreserven. Bei rund jedem fünften Unternehmen reichen die liquiden Mittel jedoch nur noch bis zu vier Wochen – wenn sich an der derzeitigen Situation nichts ändert.
Die Corona-Krise hat zu einer sprunghaften Beschleunigung der Kreditdynamik geführt. Das von KfW Research berechnete Kreditneugeschäft mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen wuchs im ersten Quartal um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich die Zuwachsrate im Vergleich zum Jahresende nahezu verdoppelt.
Insbesondere der Zugriff auf kurzfristige Kreditmittel war unmittelbar zu Beginn des Corona-Ausbruchs im März ein wichtiges Instrument zur Deckung der abrupt auftretenden Liquiditätslücken. Auch wenn die Erholung begonnen hat, kämpfen die deutschen Unternehmen in der Pandemie weiterhin mit gravierenden Umsatzeinbußen. Wir erwarten daher eine weitere Zunahme des Kreditwachstums mit Höhepunkt im zweiten Quartal.
Der Kreditzugang der Unternehmen wird dabei durch eine Reihe wirtschaftspolitischer Maßnahmen unterstützt, die es den Banken erleichtern ihr Kreditangebot trotz steigender Risikokosten auszuweiten. Dazu zählt auch das jüngst beschlossene Konjunkturprogramm.
KfW-Kreditmarktausblick Juni 2020 (PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Ohne ausreichendes Gegensteuern kann das Wirtschaftswachstum durch Corona-Krise und Fachkräftemangel schon bis 2030 deutlich abnehmen und bis 2040 gegen Null tendieren. Die Auswirkungen dieser Entwicklung würden auch sozial Bedürftige und Geringverdiener treffen. Auch die Akzeptanz für Investitionen in den Klimaschutz könnte darunter leiden. Wachstumsstärkende Investitionen, Innovationen, Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen können dies verhindern – doch sie brauchen Zeit. Deshalb ist es geboten, das Notwendige früh genug einzuleiten.
Corona-Krise und Fachkräftemangel bremsen das Wachstum (PDF, 323 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie verursacht nie dagewesene Stimmungsschwankungen im Mittelstand. Sein Geschäftsklima erholt sich im Mai extrem stark, nachdem es zuvor historisch abgestürzt war. Bemerkenswert sind jedoch die Relationen. Die Klimaaufhellung gegenüber dem Vormonat ist zwar die zweitstärkste seit Beginn der Zeitreihe, macht aber nur gut ein Fünftel der Einbrüche im März und April wieder wett. Getragen wird die Verbesserung des Klimas allein von einem Rekordanstieg der – gleichwohl weiterhin sehr pessimistischen – Geschäftserwartungen.
Ein Seufzer der Erleichterung! (PDF, 112 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Viele mittelständische Unternehmen reagieren kreativ auf die Corona-Krise. Rund 43 % haben ihr Produkt-/Dienstleistungsangebot, ihren Vertrieb oder ihr Geschäftsmodell angepasst. Zusammen mit jenen Unternehmen, die dies noch planen, beträgt dieser Wert sogar 57 %. Vorreiter sind dabei Unternehmen aus von der Krise besonders betroffenen Branchen sowie Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit Innovationen hervorgebracht haben.
Mittelstand reagiert ideenreich auf Corona-Krise (PDF, 167 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Luftqualität zählt zu den wenigen Gewinnern der Corona-Krise. Der momentane Lockdown lässt sogar die Treibhausgasemissionen schrumpfen: Nach jahrelangem Stillstand wird im Verkehrssektor für 2020 eine deutliche Reduktion erwartet. Doch selbst im aktuellen Ausnahmejahr sind die Emissionen noch weit von dem Niveau entfernt, das für eine Erreichung der Sektorziele 2030 erforderlich ist – während die Welt nur darauf wartet, die derzeit reduzierte Mobilität schnellstmöglich wieder hochzufahren.
Dabei liegen zukunftsfähige Ansätze auf dem Tisch, damit das Verkehrsvolumen künftig reduziert, effizient abgewickelt und mit Erneuerbaren Energien angetrieben werden kann. Und die Bevölkerung zeigt sich sogar zu mehr Verkehrsvermeidung bereit. Die Krise kann daher insbesondere im Verkehr auch eine Chance bieten, alte Verhaltensmuster zu hinterfragen und innovative Lösungen zu etablieren.
Die ungewissen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den deutschen VC-Markt verunsichert. Das Geschäftsklima ist auf ein Allzeittief abgestürzt. Im 1. Quartal 2020 gibt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 72,3 Zähler auf -61,3 Saldenpunkte nach – ein in dieser Größenordnung noch nie da gewesener Einbruch. Die Bewertungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen der VC-Investoren haben sich massiv verschlechtert.
German Venture Capital Barometer: 1. Quartal 2020 (PDF, 121 KB, nicht barrierefrei)
Die Corona-Pandemie trifft den deutschen Private Equity-Markt hart. Das Geschäftsklima ist massiv eingebrochen. Der Geschäftsklimaindikator fällt im 1. Quartal 2020 um 94,3 Zähler auf -86,7 Saldenpunkte. Die Private Equity-Markt-Investoren bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Geschäftserwartungen so schlecht wie noch nie. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage fällt auf -82,2 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung auf -91,2 von -100 möglichen Saldenpunkten. Das Fundraisingklima fällt, ausgehend von einem Rekordniveau im Vorquartal, in die Nähe seines bisherigen Tiefpunkts.
German Private Equity Barometer 1. Quartal 2020 (PDF, 149 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Das Kurzarbeitergeld sichert Millionen Arbeitsplätze. Deutlich wird dies an den USA, wo sich 30 Mio. Beschäftigte arbeitslos gemeldet haben. Dauert jedoch der Lockdown zu lange, dürften aus vielen Kurzarbeitern Arbeitslose werden. Empfehlenswert scheint daher, das Social Distancing medizinisch vertretbar weitmöglich zu lockern und mit Hochdruck einen Impfstoff oder ein Heilmittel verfügbar zu machen. Staat und Wirtschaft sollten dazu in einer konzertierten Aktion zusammenarbeiten – und das international.
Aktuelle Auswirkungen von Corona auf den Arbeitsmarkt (PDF, 92 KB, nicht barrierefrei)
Die Pandemie hat Europa wie ein Blitz getroffen. In Breite und Tiefe ist die Rezession einzigartig. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2020 um rund 6 % einbrechen. Wenn eine zweite Infektionswelle ausbleibt, sollte jedoch schon im zweiten Halbjahr eine zunächst kräftige und dann abflauende Erholung beginnen, die sich 2021 in einem aufholenden Wachstum von 5 % niederschlägt. Das Ausgangsniveau wird so im Herbst 2021 wieder erreicht. Die insgesamt verlorene Wirtschaftsleistung beträgt dann etwa 300 Mrd. EUR.
Im Euroraum dürfte die Rezession noch tiefer ausfallen (2020: -7 %; 2021: +6 %), denn gerade die anderen großen Länder Frankreich, Italien und Spanien wurden von der Pandemie besonders hart getroffen und auch die strukturellen Voraussetzungen sind ungünstig.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland / Eurozone (PDF, 115 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Dem Druck der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt kann sich auch die Berufsausbildung in Deutschland nicht entziehen: Leiden die Ausbildungsbetriebe, hat das Folgen für das Angebot an Ausbildungs- und Übernahmekapazitäten für Absolventen. Gerade mit Blick auf die Fachkräftesituation in Deutschland gilt es deshalb, den aktuellen Krisenschock nicht auf die Berufsbildung durchschlagen zu lassen. Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte, je eher desto besser. Eine „verlorene Generation“ an Absolventen kann und darf man sich nicht leisten.
Das mittelständische Geschäftsklima ist weiterhin im freien Fall, es sinkt im April noch stärker als im März. Damit ist die Stimmung nun schlechter als vor elf Jahren im Tiefpunkt der Finanzkrise. Beide Teilindikatoren fallen mit neuen Negativrekorden auf: Die Geschäftslageurteile verschlechtern sich so stark wie noch nie, die Geschäftserwartungen stürzen auf einen neuen historischen Tiefpunkt. Gleichwohl sind wir zuversichtlich, im April das Stimmungstief gesehen zu haben – dank des umfassenden Corona-Schutzschirms, der Erfolge bei der Zurückdrängung der Virus-Infektionen und der nun angekündigten oder bereits umgesetzten Lockerungen.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer April 2020 (PDF, 127 KB, nicht barrierefrei)
Fokus Volkswirtschaft
Die Corona-Krise hat den Mittelstand absehbar mit Wucht getroffen. Eine aktuelle Sonderbefragung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels zeigt das Ausmaß der Betroffenheit: Über 2,2 Mio. kleine und mittlere Unternehmen verzeichneten im März Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Folgen. Durchschnittlich etwas über der Hälfte der üblicherweise im März zu erwartenden Umsätze gehen verloren. Insgesamt büßt der Mittelstand allein im März ca. 75 Mrd. EUR ein. Dennoch ist die Widerstandsfähigkeit im Mittelstand gegenüber derartigen Krisen hoch, dank stetig verbesserter Eigenkapitalausstattung und aufgebauter Finanzpolster. Das hilft vielen Unternehmen in der aktuellen Krise Verluste temporär zu verkraften und den Druck auf die Liquidität zu mindern. Bei andauerndem Lockdown allerdings würden die Verluste höher ausfallen als bislang. Die Liquiditätsreserven reichen dann bei der Hälfte der Unternehmen noch bis Ende Mai.
Fokus Volkswirtschaft
Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben 90 % der Selbstständigen Umsatzrückgänge zu verkraften, wie eine aktuelle Blitzbefragung von KfW Research in Kooperation mit der Gründerplattform zeigt. Bei mehr als der Hälfte der Selbstständigen sind über 75 % der Umsätze weggebrochen, ein Drittel hat sogar gar keine Einnahmen mehr. Aufgrund der hohen Umsatzeinbrüche können die Selbstständigen oft ihre laufenden Kosten nicht mehr decken – für viele ist das existenzbedrohend. Nur ein Drittel kann mit eigenen Mitteln länger als drei Monate zahlungsfähig bleiben. Acht von zehn Selbstständigen wollen ein staatliches Hilfsangebot nutzen, um ihre akute existenzbedrohende Situation zu entschärfen – es sind überwiegend eben jene, die nur eine begrenzte Durchhaltefähigkeit haben.
Start in unruhigen Zeiten, aber zum richtigen Zeitpunkt:
Wir freuen uns über die Publikation der Erstausgabe der KfW-ifo-Kredithürde!
Die neue vierteljährliche Indikatorserie von KfW Research ist gerade jetzt ein wertvolles Instrument für die Beobachtung und Bewertung der Kreditversorgung von Mittelstand und Großunternehmen in der Krise. Sie basiert wie das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer auf Daten der ifo-Konjunkturumfragen.
Die Auswertung zum ersten Quartal 2020 zeigt eine gute Ausgangslage. Die Hindernisse beim Kreditzugang waren über beide Größenklassen hinweg niedrig. Unter den Mittelständlern berichteten nur 17,2 % von Schwierigkeiten in Kreditverhandlungen. Die Folgen von Corona werden sich am Kreditmarkt also erst noch zeigen.
KfW-ifo-Kredithürde April 2020 (PDF, 97 KB, nicht barrierefrei)
Das Coronavirus trifft die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft in einer ohnehin schwierigen Situation. Zunehmende Spannungen in den internationalen Handelsbeziehungen und eine sich eintrübende Weltkonjunktur wirkten auch in den Mittelstand hinein, der seine Auslandsumsätze im Jahr 2018 nur um rund 3,1 % auf 595 Mrd. EUR steigern konnte, im Vergleich zu 5,5 % im Jahr 2017. Im Jahr 2019 waren die KfW-ifo-Exporterwartungen des deutschen Mittelstands anhaltend negativ, bevor sie im März 2020 drastisch eingebrochen sind. Besonders betroffen sind die rund 800.000 auslandsaktiven Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise in Europa, denn dort liegen ihre wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte. Der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA rückt angesichts der Corona-Krise zwar in den Hintergrund – eine mögliche Eskalation erfüllt aber dennoch jeden dritten Mittelständler mit Sorge.
KfW-Internationalisierungsbericht 2020 (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei)
Das mittelständische Geschäftsklima erfährt im Angesicht der Corona-Krise einen historisch einmaligen Absturz. Mit einem Minus von 20 Zählern wird der bisher schärfste Rückgang in der Finanzkrise um ein Vielfaches übertroffen. Anders als bei vorausgegangenen Rezessionen erfolgt der Einbruch nicht primär durch die eher zyklischen Industriebranchen, sondern es wurden viele Teile der Binnenwirtschaft bewusst stillgelegt. Dementsprechend rauscht das Geschäftsklima der mittelständischen Dienstleister sowie Einzel- und Großhändler besonders rasant in den Keller. Dennoch wird das Ausmaß der Krise erst zum Teil erfasst. Im Befragungszeitraum hat sich eine Verschärfung der Pandemie und der damit notwendigen Einschränkungsmaßnahmen zwar abgezeichnet, diese waren in Deutschland aber überwiegend noch nicht in Kraft. Die vollen Auswirkungen dürften also erst im April abgebildet werden.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer März 2020 (PDF, 133 KB, nicht barrierefrei)
Volkswirtschaft Kompakt
Im Jahr 2019 ist die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland erstmals seit 5 Jahren wieder gestiegen: Mit 605.000 Personen liegt die Zahl um 58.000 Existenzgründungen bzw. 11 % höher als 2018, wie eine aktuelle Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt. Dabei zog die Zahl der Nebenerwerbsgründungen um 85.000 auf 377.000 an, während die Zahl der Vollerwerbsgründungen um 27.000 auf einen neuen Tiefpunkt von 228.000 abrutschte. Für 2020 ist ein Anstieg der Zahl von Notgründungen zu erwarten. Unter dem Eindruck der existenzbedrohenden Lage vieler Selbstständiger durch die aktuelle Corona-Krise, werden aber vermutlich deutlich mehr Gründungspläne aufgegeben als üblich. Welcher Effekt letztlich überwiegen wird, bleibt abzuwarten.
Corona und Kredit: ein wichtiger Baustein zur Begrenzung wirtschaftlicher Folgen
Die Pandemie hat die Wirtschaft fest im Griff. Um Gesundheit und Leben zu schützen, sind derzeit weltweit drastische Einschränkung des öffentlichen Lebens notwendig. Die damit einhergehenden Folgen werden schwerwiegend sein, denn sie treffen die deutsche Volkswirtschaft in ihrer ganzen Breite.
In dieser Situation kommt dem Kreditmarkt eine wichtige Rolle zu, denn abrupt wegfallende Umsätze lassen Liquiditätslücken bei einer Vielzahl von Unternehmen entstehen. Deshalb braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung der deutschen Finanzinstitute, um zu helfen, die Realwirtschaft intakt durch die Epidemie zu bringen. Die Lockerung der Kapitalanforderungen durch die Aufsicht, die Maßnahmen der EZB und erweiterte Förderprogramme der KfW bilden ein überzeugendes Paket, das dem Kreditmarkt den Rücken stärkt.
KfW-Kreditmarktausblick Spezial März 2020 (PDF, 91 KB, nicht barrierefrei)
Das deutsche VC-Geschäftsklima zeigt sich erneut schwächer, bleibt aber nach wie vor gut. Im 4. Quartal 2019 gibt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 8,0 Zähler auf 10,1 Saldenpunkte nach. Die VC-Investoren bewerten dabei ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als im Vorquartal, die Geschäftserwartungen bleiben dafür relativ stabil. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage fällt auf 13,2 Saldenpunkte (-14,3), der Indikator für die Geschäftserwartung stabilisiert sich bei 7,0 Saldenpunkten (-1,7). Mit dem 4. Quartal ist mit Blick auf die Marktstimmung ein überdurchschnittliches VC-Jahr 2019 zu Ende gegangen. Das Geschäftsklima blieb im Jahresschnitt zwar hinter den drei Vorjahren zurück, war aber das viertbeste seit Start des Indikators im Jahr 2003.
German Venture Capital Barometer: 4. Quartal 2019 (PDF, 150 KB, nicht barrierefrei)
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich gegenüber dem Vorquartal kaum verändert. Der Geschäftsklimaindikator des Spätphasensegments liegt im 4. Quartal 2019 unverändert bei 6,3 Saldenpunkten. Die Later Stage-Investoren bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Geschäftserwartungen nahezu konstant. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steht bei 11,1 Saldenpunkten (-1,9), der Indikator für die Geschäftserwartung bei 1,5 Saldenpunkten (+1,9). Im Jahresmittel 2019 liegt das Private Equity-Geschäftsklima an der oberen Grenze des Normalbereichs und bleibt damit deutlich hinter den beiden sehr guten Vorjahren zurück.
German Private Equity Barometer 4. Quartal 2019 (PDF, 149 KB, nicht barrierefrei)
Im Februar zeigten sich die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland nicht von dem zu diesem Zeitpunkt noch weitestgehend auf China begrenzten Corona-Virus beeindruckt: Nach einem Dämpfer im Vormonat ist das mittelständische Geschäftsklima wieder leicht angestiegen, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Ursächlich für die Klimaverbesserung ist eine Aufhellung der Erwartungen. Anzeichen für einen Corona-Effekt gibt es hingegen bereits bei den Großunternehmen, deren Geschäftsklima erstmalig seit Oktober 2020 wieder einen Rückschlag erlebt.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Februar 2020 (PDF, 126 KB, nicht barrierefrei)
Corona-Virus verzögert die Erholung der deutschen Konjunktur
Die deutsche Wirtschaft trat im vierten Quartal 2019 auf der Stelle und auch im ersten Halbjahr 2020 dürfte sie nur wenig über Stagnation hinauskommen. Der Ausbruch des Corona-Virus verlängert die bereits rekordlange deutsche Industrierezession in das Jahr 2020 hinein. Mit 0,8 % dürfte der BIP-Anstieg 2020 um 0,1 Prozentpunkte geringer ausfallen als bislang prognostiziert. Für 2021 erwartet KfW Research in seiner Erstprognose eine Wachstumsbeschleunigung auf 1,3 %. Die Abwärtsrisiken überwiegen.
KfW-Konjunkturkompass Deutschland Februar 2020 (PDF, 94 KB, nicht barrierefrei)
Das Jahr 2020 beginnt für die kleinen und mittleren Unternehmen mit einem Rückschlag: Ihr Geschäftsklima sinkt im Januar auf den niedrigsten Stand seit August vergangenen Jahres. Ursächlich hierfür sind ausschließlich die zuletzt wieder pessimistischeren Erwartungen. Deutliche Lebenszeichen kommen hingegen von den Großunternehmen. Der positive Trend bei den großen Unternehmen spiegelt die Entspannung in den außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, während die Binnenwirtschaft ihre bislang verlässlich hohe Drehzahl etwas herunterfährt. Das Corona-Virus kommt aktuell als neuer Belastungsfaktor hinzu. Alles in allem bleibt die wirtschaftliche Dynamik vorerst verhalten.
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Januar 2020 (PDF, 135 KB, nicht barrierefrei)