Tipp: Aktivieren Sie Javascript, damit Sie alle Funktionen unserer Website nutzen können.

Die 1950er-Jahre

Zeit des Wiederaufbaus

Die "Goldenen Fünfziger" sind die Jahre, in denen die Fundamente für die Zukunft in der Bundesrepublik gelegt wurden – auch die der KfW. Ab Mitte der 1950er-Jahre sind die Not- und Hungerjahre der Nachkriegszeit vorbei. Die KfW erhält mit der Export-, Umweltschutz- und Mittelstandfinanzierung neue Aufgaben, die noch heute zu ihrem Kerngeschäft gehören.

Schwerpunkte Energieversorgung und Wohnungsbau

zwei Bauarbeiter auf einer Baustelle

Mit zinsgünstigen Krediten der KfW wird im stark zerstörten Nachkriegsdeutschland die Energieversorgung wieder aufgebaut, werden im Krieg zerstörte Häuser und Wohnungen zu Tausenden repariert. 1950 wird in Westdeutschland jede zehnte Wohnung mit Mitteln der KfW finanziert. Vierzig Jahre später kann die Bank beim Wiederaufbau der neuen Bundesländer im Osten Deutschlands an dieses erste Massengeschäft nahtlos anknüpfen.

Zu den Kunden der ersten Stunde gehören auch gewerbliche Unternehmen. Es sind vor allem Großbetriebe (Bergbau, Stahlindustrie und Elektrizitätserzeuger), die KfW-Mittel für ihre Investitionen erhalten. Mit Hilfe der Förderprodukte der KfW können Engpässe in der Energieversorgung schnell behoben werden. Im Zuge der forcierten Mechanisierung nach dem Krieg ist auch die Landwirtschaft ein wichtiger Kunde der KfW - auf diesen Wirtschaftszweig entfallen zeitweise bis zu 20 Prozent der Kreditzusagen.

Das Vermächtnis der Marshallplans

KfW-Vorstandsvorsitzender Stephan Wintels zu den beiden Jubiläen von Marshallplan und German Marshall Fund am 5. Juni 2022. (Quelle: KfW Bankengruppe/Detlev Karres/Thomas Schuch)

Weichenstellung

Hermann Josef Abs

Die 1950er sind Jahre der Weichenstellung - auch für die KfW. In der Mitte dieses Jahrzehnts sind die Not- und Hungerjahre der Nachkriegszeit endgültig vorbei. Der Wiederaufbau ist im Wesentlichen bewältigt - was bleibt da für die KfW noch zu tun? Viel, denn in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre übernimmt die Bank mit Umweltschutz- und Mittelstandsfinanzierungen neue Aufgaben, die noch heute zu ihrem Kerngeschäft gehören.

Wachsende Finanzkraft

Repros erste KfW Anleihen

Die 1950er-Jahre stehen nicht nur im Zeichen einer breiteren Geschäftsbasis - sie stehen auch für die wachsende Finanzkraft der Bank. Mit dem Auslaufen des Marshallplans wird das ERP-Sondervermögen im August 1953 zu einem revolvierenden Fonds umgestaltet. Daraus werden langfristige Investitionskredite zur Förderung der deutschen Wirtschaft vergeben. Mit einer Finanzinnovation (Kassenobligationen) meldet sich die KfW ab 1958 erfolgreich auf dem deutschen Kapitalmarkt zurück. Neben dem ERP-Sondervermögen besitzt sie nunmehr eine weitere Möglichkeit der Refinanzierung, die in den Folgejahren immer stärker genutzt wird.

Erste Schritte in die internationale Finanzierung

Hüttenwerk Rourkela, Indien

Die Exportfinanzierung gewinnt nach zögerlichen Anfängen in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre massiv an Bedeutung. Während die Geschäftsbanken den deutschen Exporteuren lediglich kurzfristige Finanzierungen anbieten, stellt die KfW auch langfristige Mittel zur Verfügung. So können Geschäfte durchgeführt werden, an denen die Bundesregierung ein großes außenpolitisches Interesse hat. Ende des Jahrzehntes schlägt die KfW mit der Finanziellen Zusammenarbeit ein neues Förderkapitel auf. Einer der ersten Partner beim Schritt in die Dritte Welt ist Indien.

Daten und Fakten

KfW-Gebäude in der Lindenstraße 27 in Frankfurt
Im Jahr 1952 werden die neuen Geschäftsräume der KfW in der Lindenstraße 27 in Frankfurt am Main bezogen.

1950

  • Investitionsfinanzierung aus Marshallplan-Mitteln in Höhe von 971 Mio. EUR läuft an
  • 2. KfW-Änderungsgesetz überträgt der KfW die Exportfinanzierung.

1952

  • Erstes Mittelstandsprogramm (Volumen 12,27 Mio. EUR)
  • Weitgehende Übertragung der bisherigen Exportfinanzierung auf die AKA (Ausfuhrkredit-Aktiengesellschaft)

1953

  • Die KfW übernimmt wieder Exportfinanzierungen.

1954

  • Beginn der Zusammenarbeit mit der EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl)

1955

  • Die KfW-Förderung verlagert sich zunehmend von den Grundstoffindustrien auf verarbeitende Industrie, Handel und Handwerk.
  • ERP-Plafonds von 247 Mio. EUR für Exportfinanzierung wird eingerichtet.

1957

  • Einrichtung eines ERP-Programms für die Saarwirtschaft

1958

  • Erste Auslandskredite für Island, Sudan und Indien
  • Die KfW führt als erstes deutsches Kreditinstitut Kassenobligationen ein.

Weiterführende Informationen

75 Jahre KfW

Die Transformation zu einem nachhaltigen und resilienten Deutschland hat begonnen. Die Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt die KfW im Auftrag von Bund und Ländern seit 1948. Wegbegleiter der KfW nehmen das 75-jährige Jubiläum zum Anlass, um die zentralen Herausforderungen zu benennen, vor denen wir als Gemeinschaft stehen. Zugleich zeigen sie Wege auf, wie wir damit umgehen können.

Zur Sonderseite "75 Jahre KfW"

Impressionen aus der KfW-Geschichte

18. November 1948 - Der Werdegang der KfW ist eng verbunden mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Seit ihrer Gründung vor über sieben Jahrzehnten unterstützt die KfW im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags den Wandel und treibt zukunftsweisende Ideen voran: in Deutschland, in Europa und in der Welt. .

Weiterlesen

Kontakt

Detlev Karres

Konzernkommunikation

Frankfurt am Main

Palmengartenstr. 5-9

60325 Frankfurt am Main