KfW Entwicklungsbank 2020

* Differenzen in den Summen durch Rundungen

* Differenzen in den Summen durch Rundungen

Insgesamt wurden mit 250 Mio. EUR Projekte im Gesund­heits­sektor unterstützt. Mit ca. 104 Mio. EUR wurde Material zur Bekämpfung der Pandemie (Schutz­ausrüstung, Beatmungs­geräte, Tests, Labor­ausstattung) beschafft. So wurden in Indien über UNICEF 15 Mio. EUR bereitgestellt, um dringend benötigte medizinische Ausrüstung zu beschaffen. Damit konnten innerhalb kürzester Zeit rund 328.000 COVID-19 Tests, mehr als 3.000 Sauerstoff­konzentratoren und Schutz­ausrüstung für 6.000 Beschäftigte im Gesund­heits­bereich gekauft werden. In einer zweiten Phase werden weitere 15 Mio. EUR zur Vorbereitung der nationalen Impf­kampagne bereitgestellt, dazu gehört die Verbesserung der Kühl­kette für die Impf­stoffe durch die Finanzierung von rund 1.000 Kühl- und Gefrier­geräten im ganzen Land. Weiterhin werden die COVID-Test­kapazitäten im Land durch die Beschaffung von Geräten zur Durch­führung von PCR-Tests an 30 Standorten erweitert.

Indien: Tagelöhner stehen vor dem Nichts

KfW unterstützt Vorbereitungen für eine COVID-19 Impfung in Indien

Die KfW Entwicklungs­bank hat im Jahr 2020 91 Mio. EUR bereit­gestellt, um den Zugang zu und die Verfüg­bar­keit von Nahrungs­mitteln während der Corona-Pandemie zu sichern. Mit den Mitteln wurden einerseits Cash transfers oder Einkaufs­gutscheine finanziert, um Einkommens­verluste zu kompensieren und somit die Grund­sicherung von besonders armen Menschen zu gewährleisten. Andererseits unterstützte die KfW Klein­bäuerinnen und -bauern sowie kleine agrarische Betriebe. Hiermit konnten die negativen Auswirkungen einer eingeschränkten Mobilität von Waren und Arbeitskräften abgefedert und Nahrungs­mittel­produktion gesichert werden.

Schnelle COVID-19 Hilfe für Sambia

Im Jahr 2020 engagierte sich die KfW Entwicklungs­bank für die Bedarfe von Geflüchteten und Menschen in Kontexten von Fragilität und Konflikt mit Corona-Zusagen in Höhe von 347 Mio. EUR in 44 Projekten. Diese Bevölkerungs­gruppen sind von der Pandemie ganz besonders hart getroffen: In beengten Wohn­verhält­nissen ist die Infektions­gefahr besonders hoch, ohne fließendes Wasser können auch einfachste Hygiene­regeln nicht beachtet werden. Oft haben Geflüchtete keinen Zugang zu den Gesund­heits­systemen des Gast­landes.

Türkei: Lehrer für syrische Flüchtlingskinder

2020 hat die Entwicklungs­bank im Rahmen des Corona-Sofort­programms 13 Vorhaben – mit ganz unterschiedlichen Ansätzen – im Umfang von rund 555 Mio. EUR gefördert. Wesentliches Ziel: in besonders betroffenen Ländern und Sektoren Arbeits­plätze und Einkommen sichern und darüber hinaus – zum Beispiel über direkte Cashtransfers – die Grund­sicherung besonders armer Menschen zu gewährleisten. Um kurzfristig besonders betroffene Kleinst­unternehmen mit günstigen Krediten versorgen, werden Kredit­linien an KMU-Banken vergeben. Kurzfristige, alternative Einkommens­quellen sowie langfristige Beschäftigungs­möglich­keiten entstehen durch die Finanzierung arbeits­intensiver kommunaler Infra­struktur sowie durch Maß­nahmen im Kontext grenz­überschreitender Schutz­gebiets­programme.

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In Kooperation mit unterschied­lichen Finanz­intermediären in den Partner­ländern, wie z.B. Geschäfts­banken, Entwicklungs­banken und Spezial­kredit­instituten werden im Rahmen des Corona-Sofort­programms Maßnahmen umgesetzt, die den Fort­bestand von Unternehmen – und Arbeitsplätzen – sichern, laufende Kosten für Betriebe senken und die Versorgung der Wirtschaft mit Liquidität stützen. Rund 1,2 Mrd. EUR wurden 2020 für 17 Vorhaben zugesagt.

Unterzeichnung Corona-Nothilfeprogramm des BCIE

Die weltweite Corona-Pandemie gefährdet Entwicklungs­länder in ihren Grund­festen. Produktion, Exporte, nicht zuletzt auch der Tourismus haben stark abgenommen. Währungen wurden massiv abgewertet.

Allein in Afrika werden die nationalen Steuer­einnahmen voraussichtlich um 20-30 Prozent sinken. Insgesamt rechnen die UN mit Einkommens­verlusten von 220 Milliarden US-Dollar für Entwicklungs- und Schwellen­länder. Sie schätzen zudem, dass seit der Ausbreitung von COVID-19 im Februar 2020 fast 100 Milliarden US-Dollar Kapital aus Entwicklungs- und Schwellen­ländern abgezogen wurden. Das ist fast dreimal so viel wie kurz nach der Welt­finanz­krise 2008. Kapital­abflüsse und der Einbruch bei Export­einnahmen werden die Schulden­probleme vieler Entwicklungs­länder weiter verschärfen. Viele Entwicklungs­länder drohen so zahlungs- und handlungs­unfähig zu werden.

Die Entwicklungs­bank hat ihre Partner­länder 2020 mit rund 1,6 Mrd. EUR unterstützt, um Liquidität zum Aufbau ihrer Gesund­heits­infrastruktur, zur Unter­stützung ihrer Wirtschaft, zur Aufrecht­erhaltung von Liefer­ketten und zur makro­ökonomischen Stabilisierung bereit­zustellen. Hierfür wurden verstärkt politik­basierte Reform­finanzierungen angeboten.

Unterstützung für Marokko in der COVID-19-Pandemie

Im Geschäfts­bereich Entwicklungs­bank wurde 2020 das Klima-Main­streaming eingeführt. Damit wird für alle Vorhaben schon in der frühen Konzept­phase begonnen, Klima­wirkungen und -risiken zu analysieren und diese systematisch im Vorhabe­design zu berücksichtigen.

Im Zeit­raum 2016-2020, also seit der Verabschiedung des Pariser Klima­abkommens, hat die Entwicklungs­bank klima- und umwelt­relevante Finanzierungen von insgesamt über 24 Mrd. EUR unterzeichnet. Damit werden 39,2 Mio. t CO₂e pro Jahr an Treib­haus­gas­emissionen in den Partner­ländern reduziert.

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Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2050 klima­neutral zu werden. Dafür muss sowohl die Energie­effizienz verbessert als auch fossile Brenn- und Kraftstoffe durch erneuer­bare Energien ersetzt werden. Power-to-X – grüner Wasserstoff – dient als Katalysator für den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren.

Klima­projekte mit innovativen Technologien werden von der KfW gefördert – im In- wie im Ausland. Im Jahr 2020 hat die Bundes­regierung mit Marokko und Tunesien Wasser­stoff­allianzen geschlossen, in Marokko wird zurzeit eine erste Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff geplant.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - Themen: Wasserstoff

Fragen und Antworten zu Wasserstoff

Interview zur Energiewende 2.0

Die Bundes­regierung (BMZ) flankiert die „Compact with Africa“-Initiative der G20 im Rahmen sogenannter Reform­partnerschaften (RP) mit substanziellen Mittel­zusagen auf bilateraler Ebene. Seit 2017 ausgewählte Reform­champions sind Côte d’Ivoire, Ghana, Tunesien, Äthiopien, Marokko und Senegal, 2020 kam noch Togo hinzu. Die Bundes­regierung hat den Reform­partner­ländern bis Ende 2020 bereits Finanzierungen von rund 2,8 Mrd. Euro (TZ und FZ) zugesagt.

• Die Reform­partnerschaft in Tunesien konzentriert sich auf den Finanz- und Banken­sektor sowie den Bereich Governance in Zusammen­arbeit mit der Welt­bank mit einem aktuellen Förder­volumen von 893 Mio. EUR. Im Jahr 2020 wurden drei Verträge über 390 Mio. EUR unterzeichnet.
• In der Côte d’Ivoire stehen 255,5 Mio. EUR für einen privat­wirtschaftlich getriebenen Ausbau erneuer­barer Energien (Solar, Wind) und Energie­effizienz zur Verfügung. 40 Mio. EUR wurden Ende 2020 ausgezahlt.
• In Ghana wird neben dem Energie­sektor in Kooperation mit der EU der Governance-Sektor als zweites Standbein der Reform­partnerschaft etabliert. Für beide Sektoren stehen bisher 297,6 Mio. EUR zur Verfügung. 2020 wurden 50 Mio. EUR zugesagt.
• In Senegal konzentriert sich die Reform­partnerschaft mit bisher 206 Mio. EUR auf Nachhaltige Wirtschafts­entwicklung (Finanz­sektor, Berufliche Bildung und Land­rechte). Eine Corona-Sofort­hilfe in Höhe von 100 Mio. EUR konnte Ende Oktober 2020 ausgezahlt werden.
• In Äthiopien haben wir eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Weltbank und der AFD (Agence Française de Développement) etabliert und die ersten 110 Mio. EUR unter dem gemeinsamen „Growth and Competitiveness“-Programm konnten ausgezahlt werden. Weitere 100 Mio. EUR wurden als Corona-Sofort­hilfe bereit­gestellt.
• In Marokko wurde 2020 für den Finanz- und Banken­sektor eine erste Tranche in Höhe von 250 Mio. EUR bereitgestellt.

Im Rahmen der „Sonder­initiative Ausbildung und Beschäftigung“ des BMZ hat die KfW im November 2019 die Zweck-GmbH „Investitionen für Beschäftigung“ gegründet. Bis Dezember 2020 wurden in diese FZ-Fazilität 141,5 Mio. Euro BMZ-Mittel eingezahlt, perspektivisch sollen es bis zu 400 Mio. Euro werden. In den sechs RP-Ländern (bislang noch ohne Togo) sowie Ägypten und Ruanda werden damit über Wettbewerbs­runden Investitionen finanziert, über die deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen mehr Arbeits- und Ausbildungs­plätze schaffen und sichern können. Die schnell aufgelegten Corona-Programme der Fazilität zum Job-Erhalt in diesen Ländern sollen über 2.000 kleine und mittlere Unternehmen mit über 100.000 Arbeitsplätzen erreichen.

Invest for Jobs – Wachstumschance Afrika

Über den Dachfonds AfricaGrow fördert die KfW zusammen mit der DEG und der Allianz-Gruppe afrikanische KMU und Start-Ups mit Finanzierung und Beratung. Als rechtlich unabhängige Einheit stellt der AfricaGrow-Fonds ein zentrales Instrument der Compact with Africa-Initiative dar. Der Fonds hat in im zweiten Halbjahr 2020 sein Fundraising abgeschlossen und das maximale Volumen von 200 Mio. EUR erzielt (Treu­hand­beteiligung über KfW i. H. v. 100 Mio. EUR (zzgl. 15 Mio. EUR Technical Assistance), 70 Mio. EUR der Allianz Gruppe und 30 Mio. EUR der DEG).

AfricaGrow: Investments, Know-How, Growth