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KfW Award Gründen 2018

Am 11. Oktober 2018 wurden auf der Eröffnungsveranstaltung der deGUT im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin (BMWi) die Preise des KfW Award Gründen 2018 vergeben. Das für das inländische Fördergeschäft zuständige Vorstandsmitglied der KfW, Dr. Ingrid Hengster, überreichte in Anwesenheit von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Auszeichnung an den Gründer und Geschäftsführer Dr. Dominik Brenner. Bei der von Torsten Knippertz und Carola Ferstl moderierten Preisverleihung wurden 16 Landessieger, ein Bundessieger, ein Sonderpreissieger und ein Publikumssieger vergeben.

Der mit 10.000 Euro dotierte Bundessiegerpreis ging in diesem Jahr an das Online Schuhgeschäft Schuhe24 aus Hessen.
Der Publikumspreis wurde von den Gästen per SMS während der Preisverleihung aus den Reihen der Landessieger gewählt. Das Unternehmen Superseven GmbH aus Wentorf beim Hamburg erhielt diese Auszeichnung und zudem ein Preisgeld von 5000 Euro.
Außerdem wurde während der Abendveranstaltung der Sonderpreis für Social Entrepreneurship an die 2014 gegründete Initiative Ackerdemia e.V. aus Potsdam vergeben und mit 5000 Euro belohnt.
Teilnahmeberechtigt am KfW Award Gründen 2018 waren Unternehmen aller Branchen ab dem Gründungsjahr 2013. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer Jury mit erfahrenen Vertreterinnen und Vertretern aus der KfW, Förderinstituten, Wirtschaft, Politik und Medien, die die Geschäftsideen nach ihrem Innovationsgrad, ihrer Kreativität und der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung bewerteten. Berücksichtigt wurde zudem auch, wie umweltbewusst die Umsetzung erfolgte und ob Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen oder erhalten wurden.
Die 16 Landessieger
Die Visioverdis GmbH wurde im Februar 2017 von der Biologin Alina Schick gegründet. Das Unternehmen bietet Lösungen für die Luftverschmutzung und für ein besseres Mikroklima in großen Städten. Dazu hat es den GraviPlant entwickelt. Die Innovation erlaubt es, kleine Bäume und Büsche horizontal an Fassaden wachsen zu lassen und beinhaltet eine automatische Versorgung der Pflanzen. Diese neue Form der Begrünung wird durch die langsame Rotation der Pflanzen um ihre horizontale Achse möglich. Das verändert ihre Wahrnehmung von Licht und Schwerkraft und die normalerweise vertikale Wachstumsrichtung wird in eine horizontale geändert. Gleichzeitig stellen die Pflanzen ihr Längenwachstum fast vollständig ein und entwickeln eine besondere Form. Diese ermöglicht die Kombination mit wandnahen Fassadenbegrünungssystemen und dadurch Fassaden auf mehreren Ebenen zu begrünen. Die Pflanzenkrone begrünt sich zudem bis ins Innerste und bringt zusätzliche Blätter hervor. Damit kann Photosynthese auch in tieferen Kronenlagen wesentlich effizienter geschehen. Die Blattbiomasse nimmt stark zu. Die Technologie ermöglicht es, neue, bisher nicht bewachsene Räume zu nutzen und eine Vielzahl von Vorteilen zu generieren, wie z.B. eine deutliche Kühlung von Gebäuden.
Zarah Bruhn und Maximilian Felsner gründeten die Social-Bee gGmbH im Jahr 2016. Das Unternehmen ermöglicht Arbeitgebern, unkompliziert Geflüchtete zu beschäftigen und fördert so in Kombination mit Qualifikation und Betreuung die Integration von Geflüchteten in Arbeitsmarkt und Gesellschaft. Auslöser für die Gründung war, dass mindestens 500.000 Menschen mit Fluchthintergrund in Deutschland erfolglos auf der Suche nach Arbeit sind. Über 80% aller Geflüchteten geraten in die Langzeitarbeitslosigkeit. Die persönlichen und gesellschaftlichen Folgen sind fatal. Social-Bee setzt dagegen ein Zeichen: Als zwischengeschalteter Arbeitgeber hat das junge Sozialunternehmen mit dem ungewöhnlichen Modell der Non-Profit-Zeitarbeit bereits mehr als 100 Geflüchtete in Arbeit gebracht. Einnahmen dieser Arbeitnehmerüberlassung werden investiert in ein umfangreiches Integrationsprogramm, bestehend aus Deutschkursen, individueller Beratung und Zusatzqualifikationen. Auch der Einsatzbetrieb erhält als Partnerunternehmen Unterstützung und Beratung in allen Belangen. Social-Bee ist an den Standorten München und Stuttgart tätig und kooperiert inzwischen mit über 30 Partnerunternehmen – vom kleinen Familienbetrieb bis hin zum DAX-Konzern.
Die Magnosco GmbH, gegründet 2014, hat ein Gerät entwickelt, das Ärzte bei der (Früh-) Diagnose von schwarzem Hautkrebs unterstützt, ohne dass dafür eine Operation benötigt wird. Geführt wird das Unternehmen von Dr. Sebastian Ahlberg, Inga Bergen und Thomas Diepold. Jährlich erkranken in Deutschland über 36.000 Menschen an einem besonders gefährlichen Hautkrebs, dem malignen Melanom. Rechtzeitig erkannt, ist die Prognose für den Patienten sehr gut. Magnosco hat mit dem DermaFC (Dermatofluoroskopie) ein schnelles, sehr genaues und schmerzfreies Verfahren entwickelt, das auf einer speziellen Lasertechnik in Kombination mit künstlicher Intelligenz basiert. Magnosco bringt mit einem Nanosekundenlaser den natürlichen Farbstoff Melanin in der Haut zum Leuchten. Das aufgenommene Licht, die Fluoreszenz des Melanins, wird analysiert und durch eine auf künstlicher Intelligenz basierende Datenanalyse ein Score erzeugt. Das Verfahren unterstützt die Diagnose und eignet sich zur Verlaufskontrolle von auffälligen Flecken oder Hautveränderungen.
Die Städte der Zukunft brauchen intelligente Mobilitätslösungen, so dass die Nutzung des öffentlichen Verkehrs nahtlos, erschwinglicher, effizienter und umweltfreundlich wird. Seit Oktober 2015 arbeiten Stephan Leppler und Florian Stock von MotionTag GmbH daran, ein grundlegendes Problem des öffentlichen Verkehrs zu lösen: Immer wieder andere Anbieter, Ticketautomaten und Tarifzonen verwirren die Fahrgäste und machen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs kompliziert. Gleichzeitig kosten die teuren und wartungsintensiven Ticketautomaten die Transportunternehmen viel Geld – und Sie erfahren dabei nicht, wie ihr System von Passagieren wirklich genutzt wird. MotionTag bietet mit einer leicht integrierbaren, multimodalen, günstigen und nutzerzentrierten Plattform eine Lösung an, die Nutzern das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln vereinfacht und für die Betreiber präzise Mobilitätsdaten generiert. MotionTag bezeichnet dies als “Seamless Pay-as-You-Go-Ticketing”. Ihre Kunden bezahlen nur, was sie nutzen und das automatisch. Da diese zuvor ihr Einverständnis erklären, erhalten die Transportunternehmen Daten, ohne dabei die strengen Vorschriften der DSGVO zu missachten und können diese auswerten, um das System weiter zu verbessern.
Die Valispace GmbH wurde 2016 von den drei Satelliteningenieure Marco Witzmann, Louise Lindblad und Simon Vanden Bussche gegründet. In ihren vorherigen Jobs als Ingenieure in Hightech-Unternehmen mussten Sie feststellen, dass komplexe Hardware-Produkte wie Satelliten, Raketen, Roboter oder Drohnen heute meist mit antiquierten Tools entwickelt werden. Auch wenn die spezialisierte Simulations-Software für Teilaufgaben heute deutlich leistungsfähiger geworden ist, findet das sogenannte "System Engineering", also das Auslegen, Planen und Berechnen des Gesamtsystems, immer noch in tausenden Dokumenten und Excel-Dateien statt. Dieser dokumentenbasierte Ansatz wurde in den 60er Jahren für das Apollo-Programm entwickelt und ist seither nur von der Schreibmaschine auf den Computer übertragen, sonst aber kaum modernisiert worden. Die Folge sind Zeitverzüge und Kostenexplosion bei technischen Großprojekten. Valispace hat eine Software entwickelt, die sich den spezifischen Problemen annimmt: Das Unternehmen stellt die weltweit erste kollaborative Ingenieurssoftware zur Verfügung, mit der eine Vielzahl von Ingenieuren gleichzeitig Aspekte von komplexen Hardware-Produkten an einem einzigen Ort gemeinsam modellieren können. Physikalische Zusammenhänge werden mit Formeln hergestellt, alle Änderungen automatisch neu berechnet, Dokumentation auf dem neuesten Stand gehalten, Simulationen in Spezialsoftwaren angebunden und die Ingenieurskosten für Projekte dadurch um über 15% reduziert. Die Software von Valispace wird heute von namhaften Unternehmen wie AIRBUS eingesetzt und das Unternehmen expandiert derzeit in weitere Sektoren wie z. B. den Anlagenbau, Medizinrobotik, Sondermaschinenbau oder Automobilbau.
Die Goldeimer gGmbH wurde 2014 von einem fünfköpfigen Team gegründet. Als Social Business setzt es sich mit der Verbreitung von nachhaltigen, alternativen Sanitärsystemen und recyceltem Toilettenpapier für den Zugang zu würdiger, ökologischer Sanitärversorgung weltweit ein. Das Unternehmen hat dazu eine Komposttoilette entwickelt, die auf Open-Air-Festivals eingesetzt wird. Sie funktioniert mit Hobelspänen, kommt ohne Chemie und ohne Wasser aus und ist sauber und geruchlos. Weiterhin vertreibt das Unternehmen ein Recycling-Toilettenpapier. Für den Einsatz auf Reisen, im Schrebergarten oder beim Camping hat Goldeimer in Zusammenarbeit mit der Firma Werkhaus ein portables Hobelspäne-Klo, entworfen. Seit kurzem gibt es im Rahmen dieser Kooperation zudem einen Klorollenhalter und mit dem „Klocker“ einen Klo-Hocker für die perfekte Haltung beim täglichen Geschäft. Alle Erlöse aus dem Betrieb der Komposttoiletten und der Einnahmen der übrigen Goldeimer-Produkte kommen Projekten der Welthungerhilfe und Viva con Agua zugute. Weiterhin werden die Erlöse in Kampagnen- und Sensibilisierungsarbeit in Deutschland reinvestiert und fördern die Transformation hin zu einer ökologischen Nachhaltigkeit im Bereich der Sanitärversorgung.
Dr. Dominik Benner, Gründer von Schuhe24, hatte ursprünglich nicht vor, Schuhhändler zu werden. Bis 2012 war er Geschäftsführer bei einem Energiekonzern, als unerwartet sein Vater verstarb. Dessen Schuhunternehmen mit mehreren Filialen formte er um und startete im Jahr 2013 einen Onlinehandel. Es zeigte sich jedoch schnell, dass erst ein Zusammenschluss von vielen Händlern Erfolg bringen würde. Also baute er Schnittstellen auf, fand gute Sortimente und führte viele Händler bei Schuhe24 in Wiesbaden zusammen. Inzwischen sind über 900 Fachgeschäfte Teil von Schuhe24. Für 2018 wird ein Umsatz von über 50 Mio. Euro erwartet, der bis 2020 auf über 100 Mio. anvisiert ist. Neben dem reinen Onlineverkauf bietet das Unternehmen den angeschlossenen Händlern weiteren Service – von Workshops über Werbepakete und eine eigene Schuhmarke bis hin zu Social Media-Betreuung. Ziel von Dr. Dominik Benner ist damit auch, den Einzelhandel zu fördern und und damit belebte Innenstädte zu erhalten.
Die GWA Hygiene GmbH wurde 2015 von einem fünfköpfigen Gründerteam ins Leben gerufen. Ziel des Unternehmens ist es, Krankenhausinfektionen einzudämmen. In Deutschland sind jedes Jahr 700.000 dieser sogenannten nosokomialen Infektionen zu verzeichnen. 10.000 –15.000 davon enden tödlich. In ganz Europa infizieren sich sogar 4,5 Millionen Menschen mit Krankenhauskeimen. 90% der Keimübertragungen erfolgen über die Hände. GWA Hygiene hat mit NosoEx ein modernes Monitoring-System zur Messung der Händehygiene entwickelt. Hierbei werden vorhandene Desinfektionsmittelspender mit Sensoren ausgestattet, welche eine Vielzahl an Daten rund um die Händehygiene aufzeichnen. Anschließend kann über die Software eingesehen werden, wie sich die Desinfektionszahlen je Station, Spender und Berufsgruppen entwickeln. Die Mitarbeiter tragen dazu einen Transponder, die Erfassung erfolgt anonym, da sie keiner Person zugeordnet werden kann. Mit Auswertung der gewonnenen Daten können Maßnahmen zur Verbesserung der Hygienesituation eingeleitet werden. Dies können beispielsweise gezielte Schulungen sein oder der rechtzeitige Wechsel von Desinfektionsmittelflaschen. Letzteres ist möglich, da auch die Abgabemenge und somit die Füllstände in den Spendern über das NosoEx-System erfasst werden können.
Die Ankerkraut GmbH wurde 2013 von Anne und Stefan Lemcke gegründet. Entstanden ist die Idee aus einer persönlichen Leidenschaft für die afrikanische Küche: Stefan Lemcke verbrachte als Sohn eines Entwicklungshelfers viel Zeit in Afrika und war überzeugt, dass auch in unseren Gefilden ein authentisches Curry gekocht werden kann – sofern man die nötigen Gewürze hat und sie von hoher Qualität sind. Zusammen mit seiner Frau Anne wurde aus dem Traum ein Unternehmen. In der heimischen Küche stellten sie Gewürze und Gewürzmischungen her. Mit großem Erfolg, denn schon im ersten Jahr des Bestehens konnte unterstützendes Personal eingestellt werden. Alle Produkte des Unternehmens kommen ohne die Verwendung von Zusatzstoffen aus, sind ansprechend verpackt und heben sich damit von der Supermarkt-Auswahl ab. Heute beschäftigt das Familienunternehmen 70 Mitarbeiter und hat ein Sortiment von über 250 Gewürzen und Gewürzmischungen, angefangen bei Kräutern über exklusive Salze, Pfefferkompositionen bis hin zu Rubs (ob würzig oder süß) und Fruchtpulver. Ankerkraut ist in rund 3.500 Geschäften deutschlandweit vertreten und zusätzlich in Märkten in Österreich, der Schweiz, Dänemark und Schweden.
Die Intrapore GmbH wurde 2015 von den Geowissenschaftlern Dr. Julian Bosch und Dr. Johannes Bruns gegründet. Das Unternehmen befasst sich mit der Grundwasser-Sanierung von kontaminierten Böden und der ihr zugrunde liegenden globale Herausforderung der Verfügbarkeit von sauberem Wasser. Während die Bevölkerung weiter wächst, sich Industrie und Landwirtschaft weiter intensivieren und damit der Wasserbedarf steigt, stellt die globale Erwärmung ein Problem für die Wasservorräte dar – dies zeigen beispielsweise auch die extremen Dürreerscheinungen im vergangen Sommer in Deutschland. Grundwasser ist eine der wertvollsten Wasser-Reserven. Es ist durch menschliche Aktivitäten jedoch oft so stark mit Chemikalien kontaminiert, dass es nicht mehr nutzbar ist. Hier schafft Intrapore Abhilfe. Mit der Grundwasser-Sanierung auf Basis von Nano- und Mikropartikeln (NMP) leistet Intrapore einen Beitrag für den Zugang zu sauberem Wasser und gesunden Böden. Das Unternehmen stellt einen für jedes Projekt maßgeschneiderten Mix aus kleinsten, reaktiven Partikeln zur Verfügung. Dieser ermöglicht, selbst anspruchsvolle Schäden tief im Boden, direkt vor Ort und minimal-invasiv zu neutralisieren.
Inhaber und Gründer der Brotpuristen ist der Diplom-Betriebswirt Sebastian Däuwel. Sein Hobby war es, Sauerteigbrote zu backen. Mit der Gründung des Unternehmens machte er 2016 diese Leidenschaft zum Beruf und eröffnete sein Geschäft mit einsehbarer Backstube. Von Dienstag bis Freitag werden täglich vier verschiedene Brote gebacken. Insgesamt umfasst das Sortiment 8 Brotsorten. Mittlerweile beschäftigt er zwei Bäckermeister, einen Bäckergesellen und eine weitere Quereinsteigerin als Backstubenhilfe. Die Arbeit des Teams ist geprägt von einer unkonventionellen Vorgehensweise. So sorgen die Öffnungszeiten von 15.30-18.00 Uhr für angenehme Arbeitszeiten, frisches Feierabendbrot und das Reservierungssystem für geringe Retouren. Am wichtigsten ist dem Gründer jedoch die kompromisslose Brotqualität, die durch Reduktion der Zutaten aufs Notwendigste und der Verwendung von selbst gezüchteten Sauerteigen gewährleistet wird. Die Nachfrage ist seit der Eröffnung stetig gewachsen, sodass die anfängliche Hobbybäckerei aus ihren Kinderschuhen herauswächst. Ein Umzug in neue, deutlich größere Räumlichkeiten steht kurz bevor. Zudem ist seit kurzem ein Brot-Truck auf der Straße, mit dem auch außerhalb von Speyer das puristische Brot des Unternehmens verkauft wird. Den Standort des Trucks haben die Brotpuristen-„Fans“ über Facebook selbst bestimmt.
Tobias Gimmler gründete die LuxTek GmbH 2013 im Rahmen der Nachfolge. Das Unternehmen befasst sich mit den drei Sparten Flächenschutz, Abstütz- und Kunststofftechnik und verarbeitet Polyethylen-Kunststoff zu Produkten, die beständig gegen Hitze, Frost und UV-Strahlungen und somit bruchsicher und verschleißarm sind. Die Einsatzgebiete sind anspruchsvoll – die entwickelten Fahrplatten und Bodenschutzplatten sowie Abstützplatten werden in der Bau- und Fahrzeugindustrie genutzt. Hier helfen die LuxTek-Fahrplatten, unwegsame Böden für schwere Lastfahrzeuge sicher befahrbar zu machen. Die Bodenschutzplatten sichern Naturschutzgebiete und Rasenflächen, auf denen sonst unansehnliche Grasnarben entstehen würden. Die Abstützplatten sorgen für Stabilität unter Kränen und bringen damit Sicherheit für die am Bau tätigen Personen. LuxTek strebt die Etablierung als Fulfillmentpartner an, der den Kreislauf von der Herstellung über die Weiterverarbeitung bis hin zum Recycling des Kunststoffs ganzheitlich anbieten kann.
Die Zellmechanik Dresden GmbH ist im Jahr 2015 durch eine Ausgründung aus dem Biotechnologischen Institut der Technischen Universität Dresden entstanden. Das fünfköpfige Gründerteam entwickelt und produziert auf Basis einer patentrechtlich geschützten Technologie das Forschungsgerät AcCellerator. Mit diesem können Grundlagen- sowie klinische Forscher erstmals die Festigkeit von Zellen einfach und im Hochdurchsatz messen. Dieser biologische Marker gibt Aussagen über die Funktion und den (krankhaften) Zustand der Zellen. Zukünftig soll dieser Marker für die Diagnostik und das Monitoring von Blutvergiftungen (Sepsis) angewendet werden und dadurch schnellere und effizientere Behandlungsoptionen für Patienten ermöglichen. Sepsis ist mit 8 Millionen Todesfällen weltweit pro Jahr nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache. Mit der Entwicklung kann sie besser erforscht werden. Aussagen über die Festigkeit von Zellen spielen aber auch bei der Beurteilung vieler weiterer Krankheiten eine Rolle.
Die neotiv GmbH ist ein Digital Health Start-Up, das aktuelle Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft in digitale Anwendungen umsetzt, um Alzheimer-Demenz in Zukunft frühzeitig diagnostizieren zu können. Das fünfköpfige Gründerteam hat Tests entwickelt, mit denen eine altersbedingte Vergesslichkeit von den Frühstadien einer Demenz unterschieden werden soll. Da die Alzheimer-Erkrankung einen systematischen Verlauf hat, ist bekannt, welche Hirnregionen zuerst betroffen sind. neotiv untersucht gezielt, welche Gedächtnisfunktionen von diesen Hirnregionen abhängen und berücksichtigt dies bei der Entwicklung der Testverfahren. Damit soll eine Früherkennung von kognitiven Schwierigkeiten möglich werden und präventive Behandlungen werden erleichtert. In Kürze wird die von neotiv entwickelte App im Rahmen eines Citizen Science Projektes zur Verfügung stehen, um erste Schritte in Richtung medizinisch nutzbarer Anwendungen zu gehen. Die Anwendung ermöglicht eine regelmäßige Überwachung kognitiver Funktionen über einen längeren Zeitraum. So werden Veränderungen langfristig beobachtet und nicht nur Momentaufnahmen erzeugt.
Die Superseven GmbH wurde im März 2017 von Katja und Seevers sowie Hannes Füting gegründet. Schon seit etwa fünf Jahren tüftelten die Gründer an einer Lösung für ein dringendes Problem: Mikroplastik ist über unseren gesamten Planeten verteilt. Besonders Einwegverpackungen sind maßgeblich für das globale Plastikproblem verantwortlich. Gefragt sind daher Produkte, die in Ihrer Entstehung, im Gebrauch und ihrer Entsorgung konsequent ökologisch sind. Superseven hat mit der Marke Repaq® eine Verpackungslösung aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelt, die im heimischen Garten kompostiert werden kann. Die Repaq®-Produktlinie bietet weitere unterschiedliche Verpackungen, die biologisch oder technologisch kreislauffähig sind – sie bestehen beispielsweise aus Zelluluse oder Zuckerrohr. Alle Erzeugnisse schonen die fossilen Ressourcen und sind frei von Schadstoffen. Als Teil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft sorgen sie für bessere Recyclingquoten und den Erhalt unserer Wertstoffe.
Marie-Theres Mund (27) hat die Ländlichen Kaffeestuben im Jahr 2016 im Rahmen der Nachfolge gegründet. Wie ihre Vorgängerin legt die gelernte Erzieherin aus dem 270 Einwohner kleinen Limlingerode großen Wert auf eine herzliche Atmosphäre und selbstgebackene Kuchen mit Produkten aus der Region. In der Backstube arbeitet die Inhaberin gemeinsam mit ihrer Mutter Andrea Mund, auch ihr Vater springt oft mit ein, wenn das Team von zehn Teilzeit-Mitarbeitern Unterstützung benötigt. Das Café im Bauernhaus mit angrenzendem Garten hat durch die Gründung den Ort neu belebt. Die Besucher kommen nicht nur aus der Region, sondern aus der ganzen Republik. Auch zwei Ferienwohnungen und eine Scheune, in der Dekorations- und Geschenkartikel verkauft werden, gehören zu den Ländlichen Kaffeestuben. Für Marie-Theres Mund ist mit ihrem Unternehmen ein Traum in Erfüllung gegangen.
Die Initiatoren von Ackerdemia e.V. gehen buchstäblich an die Wurzeln, um die Menschen anzuregen, nachhaltiger zu konsumieren und Lebensmittel mehr wertzuschätzen. Dazu haben sie ein umfangsreiches Bildungskonzept entwickelt: An Schulen und in Kitas betreiben sie Gemüseäcker, stellen Bildungsmaterialien zur Verfügung und bilden Pädagoginnen und Pädagogen fort, diesen nachhaltigen Lernort didaktisch sinnvoll zu nutzen. Auf dem Acker können Kinder erleben, wie Landwirtschaft funktioniert und Lebensmittel produziert werden – und was das mit einer gesunden Ernährungsweise und einem nachhaltigen Konsum zu tun hat. Seit 2014 verbindet Ackerdemia Wissen, Erleben und Handeln mit dem Fokus auf Ernährung und Konsumverhalten so erfolgreich, dass der Verein bereits an rund 300 Standorten in 15 Bundesländern, der Schweiz und Österreich mehr als 8500 Kinder erreicht. Die Idee zur Entwicklung eines „ackerdemischen Bildungsprogramms“ kam dem Gründer und Geschäftsführer Dr. Christoph Schmitz schon während seiner Dissertation am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Seitdem ist nicht nur die GemüseAckerdemie ein voller Erfolg. Auch weitere Konzepte, wie die Indoor GemüseKlasse oder die Verknüpfung von der Arbeit auf dem Acker mit einem digitalen Gärtnertool für Lehrer, sollen den Erfolg des Konzepts fortsetzen.
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