KfW Research
Der KfW-Gründungsmonitor liefert umfangreiche Gründungsstatistiken für Deutschland
Der KfW-Gründungsmonitor wird als jährliche, repräsentative Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland erhoben. Seit dem Jahr 2000 wird der KfW-Gründungsmonitor von renommierten Marktforschungsinstituten nach wissenschaftlichen Standards durchgeführt. Mit dem KfW-Gründungsmonitor stehen umfangreiche Statistiken zur Struktur der Gründungstätigkeit in Deutschland zur Verfügung, die eine differenzierte Analyse von Existenzgründungen ermöglichen. Die Ergebnisse werden in einem jährlich erscheinenden gleichnamigen Jahresbericht mit statischem Begleitheft sowie in Form von Kurzstudien veröffentlicht.
Mit den repräsentativen Informationen können Aussagen zur Entwicklung sowohl der Soziodemografika von Gründerinnen und Gründern, von jungen Selbstständigen und von Gründungsplanerinnen und -planern gemacht werden, als auch der Merkmale ihrer Gründungsprojekte sowie zu Schwierigkeiten und Hemmnissen gemacht werden.
Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2022 auf 550.000 Existenzgründungen zurückgegangen. Davon waren 222.000 Vollerwerbsgründungen (40 %), und 328.000 Nebenerwerbsgründungen. Bei jeder fünften Nebenerwerbsgründung besteht allerdings die Absicht, die Selbstständigkeit zum Vollerwerb auszuweiten. Die anhaltend gute Arbeitsmarktentwicklung hat maßgeblich zu diesem Rückgang beigetragen. Der Fachkräftemangel bleibt auch in Zukunft eine große Herausforderung für die Gründungstätigkeit. Insgesamt ist vor allem die Zahl der Gründerinnen gesunken, während sich die Zahl der Gründer kaum veränderte.
„Im Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel und Corona-Blues sinkt die Gründungstätigkeit in Deutschland. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts beeinflusst hierzulande traditionell stark die Gründungstätigkeit. Denn die Fokussierung auf die angestellte Beschäftigung in Deutschland ist groß. Es sieht so aus, als ob der Corona-Blues den Wunsch nach beruflicher Neuorientierung und damit zur Gründung bestärkt hat, ob das so bleibt, muss sich noch zeigen. Jedenfalls beginnt die Fokussierung auf eine angestellte Beschäftigung schon früh, etwa bei der Berufsberatung von Schülerinnen und Schülern. Hier braucht es dringend ein Umdenken – trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Fachkräftemangels.“
Dr. Fritzi Köhler-Geib
Seite teilen
Um die Inhalte dieser Seite mit Ihrem Netzwerk zu teilen, klicken Sie auf eines der unten aufgeführten Icons.
Hinweis zum Datenschutz: Beim Teilen der Inhalte werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise
Alternativ können Sie auch den Kurz-Link kopieren: kfw.de/s/dekBbr4-
Link kopieren Link kopiert